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Gefährlicher Gewalt-Trend: Kampagne soll Frauenhelpline bekannter machen

Bei der Frauenhotline hat man immer ein offenes Ohr
Bei der Frauenhotline hat man immer ein offenes Ohr ©Bilderbox (Sujet)
Nach den jüngsten Gewalttaten mit weiblichen Opfern hat das Bundesministerium für Frauen am Dienstagvormittag gemeinsam mit den Autonomen Österreichischen Frauenhäusern (AÖF) eine neue Kampagne für die Frauenhelpline präsentiert. Die Nummer soll so bekannt wie Notrufnummern werden.
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Für AÖF Geschäftsführerin Maria Rösslhumer ist das zentrale Problem der Frauenhelpline klar: “Die Nummer (0800/ 222 555) ist immer noch nicht flächendeckend bekannt”. Erklärtes Ziel sei deshalb laut Rösslhumer, die Nummer in Österreich ebenso bekannt zu machen wie die Notrufnummern der Polizei und Rettung.

Schon bei ersten Gewalt-Zeichen melden

“Oft wenden sich Frauen erst bei körperlicher Gewalt an uns. Gewalt beginnt aber schon viel früher. Bloßstellung und Erniedrigung sind bereits psychische Gewalt innerhalb einer Beziehung. Vor allem in Zeiten der Trennung und Scheidung sind viele Frauen in Gefahr”, erklärte Rösslhumer angesichts der blutigen Gewalttaten in Innsbruck und Laa an der Thaya.

Eine hundertprozentige Sicherheit könne man aber leider nicht garantieren, wenn sich die Frauen außerhalb der geschützten Frauenhäuser aufhalten, so die Geschäftsführerin der AÖF.

Die Kampagne für die Frauenhelpline

Die Kampagne selbst umfasst eine Plakatkampagne sowie Spots in Fernsehen und Kino. Helfen will man mit der Helpline vor allem durch Klärung der Situation, psychologische Beratung für Frauen bis hin zu Informationen über soziale Fragen und eine Weitervermittlung an Frauenschutzeinrichtungen und Behörden. Als erster Schritt wird bereits mit 1.166 Plakaten in Zügen und Bahnhöfen der ÖBB geworben. Finanziert wird die Kampagne ausschließlich aus Mitteln des Bundesministeriums für Frauen.

Immer erreichbar: Die Notfallnummer

Die Frauenhelpline steht rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr zur Verfügung und bietet neben Deutsch auch Beratung in Englisch, Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch sowie Rumänisch und Türkisch.

Ansetzen will Rösslhumer neben den Opfern aber auch bei den Tätern. Sie kann sich laut eigener Aussage eine verpflichtende Teilnahme von potenziell gewalttätigen Männern an Anti-Gewalt-Trainings vorstellen.

(apa/red)

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