AA

Gedenktag 8. Mai: Ein verletzter Polizist am Heldenplatz

Wenig Herz für rechtes Gedankengut zeigte Wien am Gedenktag 8. Mai am Heldenplatz: Rund zehn Mal so viele Demonstranten wie Teilnehmer am rechten Fackelzug.
Wenig Herz für rechtes Gedankengut zeigte Wien am Gedenktag 8. Mai am Heldenplatz: Rund zehn Mal so viele Demonstranten wie Teilnehmer am rechten Fackelzug. ©vienna.at/Paul Frühauf
Ohne gröbere Zwischenfälle ist der Gedenktag zur Befreiung Österreichs am 8. Mai am Wiener Heldenplatz abgelaufen. Wie üblich mischten sich auch wieder einige wenige Gewaltbereite unter die Demonstranten, ein Polizist trug leichte Verletzungen davon.
Platzverbot am Heldenplatz
So war's am Heldenplatz

Das bestätigten ein Einsatzleiter vor Ort sowie Polizeisprecher Roman Hahslinger unabhängig voneinander noch am Abend der Demonstration.

Gedenktag 8. Mai am Heldenplatz: Friedliches Fest

Ähnlich wie schon bei den Demonstrationen zum WKR-Ball fanden sich rund zehn Mal mehr Demonstranten als Teilnehmer am Fackelzug der rechtsextemen Burschenschaften ein, die Jahr für Jahr genau am 8. Mai am Heldenplatz stattfindet – dem Gedenktag der Befreiung Österreichs von der Naziherrschaft. Doch die größte Fraktion stellte wohl die Wiener Polizei, die diesmal nichts anbrennen ließ und geordnet den Heldenplatz und die angrenzenden Straßen hermetisch abriegelte.

Die von VIENNA.AT geschätzten rund 2000 Demonstranten – die Angaben werden am Mittwoch freilich wieder weit auseinander liegen – verhielten sich ansonsten friedlich und verbreiteten gute Stimmung, fette Trommelbeats und viel Lärm gegen die düstere Fackelzugstimmung des “Rings der Volkstreuen”. Eine Schrecksekunde ergab sich, als einige gewaltbereite Protestierende eine Absperrung niederrissen, um zum Fackelzug zu gelangen. Die Situation wurde allerdings sehr schnell wieder unter Kontrolle gebracht; die schiere Anzahl an Polizei beim Gedenktag am Heldenplatz löste wohl auch bei den wenigen anwesenden Mitgliedern des grundsätzlich gewaltbereiten ‘Schwarzen Blocks’ einen natürlichen Selbstschutz-Reflex aus.

Unterstützt wurde die Demonstration am Heldenplatz nicht nur von den üblichen sehr linken Gruppierungen, sondern auch der rot-grünen Stadtregierung, verschiedenen Gewerkschaften und diversen Fachschaften der Uni Wien. Dabei war auch Politprominenz anwesend: Neben mehreren Vertretern der Grünen erschienen auch Staatssekretär Josef Ostermayer (S) und SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas. Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), wünschte sich, dass ab kommendem Jahr der gesamte Heldenplatz für ein derartiges Fest zur Verfügung stünde.

Demo verlagerte sich in Mölker Bastei

Etwas hektisch wurde es dann gegen Ende, als der Fackelzug schon wieder vom Heldenplatz abgezogen war. Gesperrt wurde sowohl die Schottengasse als auch umliegende Gassen, obwohl für unseren Mann vor Ort keine Anzeichen von Ausschreitungen zu erkennen waren. Des Rätsels Lösung: Die Burschenschaftler zogen sich nach ihrem Fackelzug ins Restaurant Kupferdachl an der Mölker Bastei/Ecke Schottengasse zurück; die Demonstranten sollten wohl an Ausschreitungen oder gar einer Stürmung gehindert werden. Signale dafür gab es allerdings nicht; so mancher unbeteiligte Passant beschwerte sich jedoch, diese wichtige Fußgänger-Verbindung zwischen 1. Bezirk und der U2 nur mit Hindernissen benutzen zu können.

Bereits gegen 20.30 Uhr hatte sich die Demonstration am Heldenplatz so gut wie aufgelöst; in der Schottengasse und am Ring dauerten die Kundgebungen noch etwas länger. Der Gedenktag zum 8. Mai am Heldenplatz verlief insgesamt friedlich und vor allem fröhlich.

(PFR)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Gedenktag 8. Mai: Ein verletzter Polizist am Heldenplatz
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen