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Gedenktafel für inhaftierte Juden

Im Ernst-Happel-Stadion wird am Donnerstag eine Gedenktafel für die im Jahr 1939 im Praterstadion inhaftierten Juden präsentiert.

Anfang September 1939 wurden mehr als tausend jüdische Männer polnischer Herkunft überfallsartig festgenommen. Da die Gefängnisse der Nazis überfüllt waren, wurde die Männer ins Stadion in den Prater gebracht und dort wochenlang festgehalten.

Am 30. September wurden die Männer ins KZ Buchenwald deportiert. An ihre Geschichte und die Zwischenstation im Praterstadion soll nun die Gedenktafel erinnern.

Sie geht auf die Initiative des Politikwissenschaftlers David Forster zurück, der sich seit dem Frühjahr rund 600 Menschen angeschlossen haben. Forster beschäftigte sich mit dem staatlichen Umgang mit den Opfern des Nationalsozialismus vor allem in Deutschland und Österreich.

In seinem Buch “‘Widergutmachung’ in Österreich und der BRD im Vergleich” analysierte Forster die von den beiden Ländern in den vergangenen 55 Jahren mit unterschiedlichem Erfolg unternommen Versuche, die nationalsozialistischen Verbrechen durch Maßnahmen wie Entschädigungs- und Fürsorgeleistungen sowie die Rückerstattung des während der NS-Zeit geraubten Eigentums “wieder gut zu machen”.

Die Gedenktafel hat ihren Platz in der Ehrenhalle des Ernst-Happel-Stadions. Bei der Enthüllung durch Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) werden auch zwei Überlebende der damaligen Inhaftierung sowie Angehörige der Opfer anwesend sein.

Redaktion: Claus Kramsl

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