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Gedenken zum vierten Todestag von Kardinal König

Am 13. März jährt sich zum vierten Mal der Todestag von Kardinal Franz König. Aus diesem Anlass findet am Dienstag, 11. März, um 17.30 Uhr im Wiener "Kardinal-König-Haus" eine Gedenkveranstaltung unter dem Titel "Jenseitsvorstellungen in den Weltreligionen" statt.

Am Donnerstag, 13. März, feiert Superior P. Karl Schauer um 11.15 Uhr in der Basilika Mariazell einen Gedenkgottesdienst für Kardinal König, der mit dem wichtigsten österreichischen Marienort besonders verbunden war.

Bei der Gedenkveranstaltung im “Kardinal-König-Haus” ist um 17.30 Uhr ein Vespergottesdienst im Gedenken an den Wiener Alterzbischof in der Konzilsgedächtniskirche vorgesehen. Um 19 Uhr referieren Prof. Birgit Heller von der Katholisch-Theologischen Fakultät Wien und der in Bengalen lebende Religionswissenschaftler und Schriftsteller Martin Kämpchen über die “Interreligiöse Dimension von Sterben, Tod und Trauer”. Dabei sollen insbesondere die im “Westen” mitunter unpräzis rezipierten Jenseitsvorstellungen süd- und ostasiatischer Religionen dargelegt werden. Mit der Thematik wollte das “Kardinal-König-Haus” auch der Bedeutung des verstorbenen Wiener Alterzbischofs als Religionswissenschaftler Tribut zollen; König war noch vor seiner Zeit als Wiener Erzbischof unter anderem durch das immer wieder neu aufgelegte Standardwerk “Christus und die Religionen der Erde” international hervorgetreten.

Der historische “Zufall” will es, dass der vierte Todestag des Kardinals mit dem 70-Jahr-Gedenken des “Anschlusses” von 1938 zusammenfällt. Im soeben erschienenen Heft 9 der Schriftenreihe der Österreichischen Bischofskonferenz (“Denk an die Tage der Vergangenheit, lerne aus den Jahren der Geschichte”) wird die Ansprache Kardinal Königs abgedruckt, die er am 13. März 1988 anlässlich des 50-Jahr-Gedenkens der Künstler an den “Anschluss” in der Wiener Staatsoper gehalten hat. In dieser Ansprache hatte Kardinal König u.a. festgestellt: “Es kann nicht unsere Aufgabe sein, gleichsam nochmals an die Brust jener zu klopfen, die damals gelebt haben. Vergeben kann aber nicht vergessen heißen. Wir müssen uns aufs Neue die Mühe machen, mitzudenken, mitzufühlen, mitzuleiden mit den Menschen von damals…Die Wunden von damals sind noch immer nicht vernarbt. Die Unsumme von Leid lastet noch immer auf unserem Land…Wir müssen uns damit auch der Frage der Schuld stellen. Eine Kollektivschuld gibt es nicht. Schuld ist immer etwas, was den Kern der Person betrifft…Wohl aber gibt es eine Schuldverwobenheit. Sie anzuerkennen, bedeutet auch Verpflichtung zur Solidarität der Reue – nicht nur in schönen Worten, sondern in der Bereitschaft zur Wiedergutmachung.

…Zur Wahrheit der Bilder jener Zeit gehört auch, dass es in den düsteren Jahren von 1938 bis 1945 nicht nur Schuld und Versagen durch Wegschauen und Mittun gegeben hat. Es war auch eine Zeit der stillen Tapferkeit und des unbedankten Heroismus, durch die Zuwendung, Hilfsbereitschaft und Liebe zum Nächsten, trotz aller Drohungen einer Terrorherrschaft…Vielleicht haben wir es in den vergangenen Jahrzehnten verabsäumt, das Gedenken an solche stillen Helden wachzuhalten, die sich selber nicht aufdrängten”.
(Quelle: Erdiözese Wien)

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