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Gedenken an Holodomor in Wiener Stephansdom und Mariahilfer Straße

Im Wiener Stephansdom fand eine Gedenkfeier statt.
Im Wiener Stephansdom fand eine Gedenkfeier statt. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Nach einer Aktion auf der Mariahilfer Straße, bei der die verheerende Hungersnot thematisiert wurde, haben einige hundert Ukrainer am Samstag im Wiener Stephansdom des Holodomors vor 90 Jahren gedacht.

Damals waren Millionen von Menschen in der ukrainischen Sowjetrepublik einer politisch verursachten Hungersnot zum Opfer gefallen.

Ukrainer gedachten in Wiener Stephansdom des Holodomors

"Wenn man die Ereignisse vom Holodomor studiert, dann überfällt einen Grauen", erklärte Dompfarrer Toni Faber von der Kanzel. Er sprach von einer "schrecklichen, himmelschreienden Sünde", die dem ukrainischen Volk angetan worden sei, und zog mit Verweis auf Aussagen von Papst Franziskus Parallelen zu den letzten Kriegsmonaten in der Ukraine.

Temporäre Ausstellung im Stephansdom in Wien

In einer temporären Ausstellung im Stephansdom wurden diese Parallelen am Samstagabend noch zusätzlich betont: Gezeigt wurden Fotografien der letzten Kriegsmonate in Kombination mit jenen historischen Fotos, die der österreichische Ingenieur Alexander Wienerberger während des Holodomor in der Region Charkiw aufgenommen und dem katholischen Kardinal Theodor Innitzer übergeben hatte. Letzterer bemühte sich damals intensiv, diese Ereignisse auch international bekannt zu machen.

"Das Ziel des sowjetischen Diktators war es, so viele Ukrainerinnen und Ukrainer töten zu lassen und den Rest in die Knie zu zwingen", sagte der ukrainische Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez, in einer Ansprache im Dom. Er sprach von einer traurigen, jedoch zum Scheitern verurteilten Tradition der letzten drei Jahrhunderte, alles Ukrainische tilgen zu wollen. Nach Peter dem Großen und Stalin würde auch Wladimir Putin damit scheitern, versicherte er.

(APA/Red)

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