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Gedenken an DDR-Aufstands vom 17. Juni 1953

Deutschlands politische Führung hat am Dienstag die Opfer des DDR-Aufstands vom 17. Juni 1953 geehrt. Ein Gottesdienst eröffnete Gedenkveranstaltungen in Berlin.

An einem Mahnmahl auf dem Friedhof Seestraße in Berlin legten Bundespräsident Johannes Rau und Bundeskanzler Gerhard Schröder Kränze nieder. Mit einer Schweigeminute wurde der Toten des niedergeschlagenen Aufstands vor 50 Jahren gedacht. Zu der Gedenkfeier waren auch Teilnehmer des Aufstandes sowie deren Angehörige gekommen.

Der Vorsitzende der Stiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur, Markus Meckel, würdigte den Aufstand von 1953 als ein Ereignis in der deutschen Freiheits- und Demokratiegeschichte. Vor 50 Jahren waren in der DDR mehr als eine Million Menschen auf die Straße gegangen, um freie Wahlen und bessere Lebensbedingungen zu fordern. Die sowjetischen Besatzungstruppen schlugen den Aufstand blutig nieder. Dabei kamen mindestens 125 Menschen ums Leben. Tausende wurden festgenommen, viele zu hohen Haftstrafen verurteilt.

Zu Mittag findet eine Gedenkstunde von Bundestag und Bundesrat statt, bei der Bundespräsident Rau sowie die Präsidenten der beiden Parlaments-Kammern sprechen werden. Bei einem ökumenischen Gottesdienst betonten die beiden großen christlichen Kirchen, die Solidarität mit den Verfolgten müsse die Erinnerung an den Kampf um Wahrheit und Freiheit wach halten.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Manfred Kock, sagte, heute müsse der Gedenktag dazu mahnen, das Gefälle zwischen Ost und West zu überwinden. Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, nannte den Aufstand des 17. Juni 1953 einen Vorläufer der Wiedervereinigung. Damals hätten die Menschen in der DDR den Mut gezeigt, gegen eine Diktatur aufzustehen.

Der Aufstand des 17. Juni wurde in Westdeutschland bis zur Wiedervereinigung 1990 als Nationalfeiertag begangen. Seitdem wird der 3. Oktober als Tag der deutschen Einheit gefeiert. In der DDR galt der Aufstand des 17. Juni als Tabu. Offiziell wurde sie als „faschistischer Putschversuch“ hingestellt.

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