AA

Geburt von 2. Klonbaby verkündet

Die Chefin des US-Unternehmens Clonaid, Brigitte Boisselier, hat am Samstag in den USA die Geburt des angeblich zweiten Klonbabys verkündet.

Das Mädchen sei das Kind von zwei niederländischen lesbischen Frauen und sei am Freitagabend in einem „nordeuropäischen Land“ zur Welt gekommen, sagte die französische Wissenschafterin der Nachrichtenagentur AFP.

Boisselier, Mitglied der umstrittenen Raelianer-Sekte, hatte die Geburt eines zweiten Klon-Babys bereits am Donnerstag angekündigt. Das erste angebliche Klon-Baby, ein Mädchen namens „Eve“, soll am 27. Dezember zur Welt gekommen sein. Den wissenschaftlichen Beweis für das Klonen blieb die Sekte bisher schuldig.

Am Samstag hatte der Chef der Raelianer-Sekte in den Niederlanden gesagt, das zweite Klon-Baby werde in Holland zur Welt kommen. Dort ist das Klonen verboten.

In Österreich hatte es bereits nach der Geburt des ersten angeblichen Klonbabys durchwegs negative und skeptische Reaktionen gegeben. Der Vorarlberger Reproduktionsmediziner Herbert Zech sprach damals von „Gaunern“, die man „eigentlich einsperren sollte“. Der Wiener Reproduktionsmediziner Franz Fischl (AKH Wien) sagte:
„Eigentlich wissen wir noch gar nichts. Man müsste die verwendete Technik kennen.“

Fischl warnte, dass es beim Klonen von Menschen zu einer möglichen erhöhten Missbildungsrate, mehr Krankheiten und einem schnelleren Alterungsprozess kommen könnte. Als „nichts Überraschendes“ sah der Chef der Grazer Frauenklinik, Wolfgang Urdl, die Behauptung der Raelianer-Sekte. Die Technik in den Labors sei sicher so weit.

International hatten Politiker und Experten in aller Welt nach der Geburt des abgeblichen Klonbabys „Eve“ ein Klonverbot gefordert. US-Präsident George W. Bush appellierte an den Kongress in Washington, schnell ein Verbot zu verabschieden. Frankreichs Präsident Jacques Chirac sprach von einer „kriminellen Praxis“, die weltweit verboten werden müsste.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Geburt von 2. Klonbaby verkündet
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.