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Gebietskrankenkasse schreibt wieder Verluste

Logo Wiener Gebietskrankenkassa &copy wgkk.at
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WGKK schreibt 2005 zum siebenten Mal in Folge Verluste- Voranschlag mit 166,1 Mio. Euro Bilanzverlust ohne Ausgleichsfonds-Zahlungen.

Die Generalversammlung der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) hat am Dienstag einstimmig den Voranschlag für das Jahr 2005 beschlossen. Die Kasse müsse demnach zum siebenten Mal in Folge einen Verlust ausweisen, hieß es in einer WGKK-Aussendung. Ohne den noch ungewissen Zahlungen aus dem Ausgleichsfonds werde der Bilanzverlust 166,1 Mio. Euro betragen. Bei einer Zahlung wie im Vorjahr würde er sich auf rund 110 Mio. Euro reduzieren. In Summe betrage das Minus der WGKK bereits 602 Mio. Euro.


Für Versicherungsleistungen wird die Kasse heuer rund 2,2 Mrd. Euro ausgeben. Die Beitragseinnahmen werden 2005 trotz neuerlicher Beitragserhöhung nur um 2,5 Prozent steigen. Ursache dafür sei der im Gegensatz zu anderen Bundesländern seit Jahren stagnierende Versichertenstand.

“Konsequenter Sparkurs”


Die WGKK hat nach eigenen Angaben die Hausaufgaben in ihrem eigenen Gestaltungsbereich gut gelöst. „Der konsequente Sparkurs in der Verwaltung wird fortgesetzt, die Generikainitiative der Kasse greift und mit dem umstrittenen neuen Ärzte-Gesamtvertrag werden die programmierten Ziele voll erreicht“, hieß es. Die WGKK habe damit alle in ihrem Einflussbereich liegenden Möglichkeiten zur Konsolidierung der Finanzsituation ausgeschöpft.


Allerdings habe bereits der Rechnungshof festgestellt, dass eine Konsolidierung der Gebarung im Wirkungsbereich der Kassenführung allein nicht möglich sei, weil ein großer Teil der Ein- und Ausgaben durch den Gesetzgeber bestimmt werde: „Ohne geeignete Maßnahmen der Regierung läuft die Krankenversicherung Gefahr, in absehbarer Zeit in die Zahlungsunfähigkeit zu rutschen.“


Die Gesundheitsreform der Bundesregierung erreiche die gesteckten Ziele jedenfalls nicht, meint man bei der WGKK: „Von einer finanziellen Konsolidierung im gesetzlich festgelegten Bereich der Ein- und Ausgaben kann nicht die Rede sein.“


Die Medikamentenaufwendungen der WGKK seien 2004 nur um 2,3 Prozent gestiegen, 2005 werde mit einer Steigerungsrate von 3,8 Prozent gerechnet. Das sei umso bemerkenswerter, als Ende der 90er-Jahre noch zweistellige Zuwachsraten hinzunehmen gewesen seien.


Auch der lange umstrittene und letztlich im Sinne von WGKK und Wiener Ärztekammer beschlossene neue Gesamtvertrag entwickele sich positiv und liegt genau im angepeilten Zielbereich. In der Position “Ärztliche Hilfe“ werde 2005 mit einem Anstieg von 3,5 Prozent gerechnet.


Auch im dritten Aufwandsbereich, der von der Kasse beeinflusst werden könne, zeichne sich eine positive Entwicklung ab: Man habe die Verwaltungskostenquote in den vergangenen Jahren deutlich senken können. Sie werde 2005 lediglich 2,7 Prozent betragen. Nach einer Personalreduktion von rund zwölf Prozent in den vergangenen drei Jahren sei das Einsparungspotenzial im Personalbereich nahezu ausgeschöpft, hieß es.

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