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GDL warnt vor weiteren Streiks

©EPA
Der Vorsitzende der deutschen Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, hat vor weiteren Streiks gewarnt. Wenn es weiter keine Einigung gebe, habe man "keine andere Möglichkeit, als wieder zum Arbeitskampf zu greifen", sagte Schell am Montag.

Die GDL wünsche sich aber, dass es zu keinen Arbeitskämpfen mehr komme. Man wolle, dass die Lokführer vernünftig durcharbeiten könnten und die Bürger nicht mehr beeinträchtigt würden. Schell betonte, es werde allerhöchste Zeit, dass Deutsche-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn bereit sei, mit der GDL über einen eigenständigen Tarifvertrag zu verhandeln. “Wenn der gute Wille da ist – eine ganz kleine Übung.” Er fordere die Deutsche Bahn auf, Deutschland nicht länger auf eine Bewährungsprobe zu stellen. Reisende, die über die Streiks erbost seien, sollten sich an den Bahn-Vorstand wenden und ihn auffordern, “mal endlich sein Kasperltheater” zu beenden.

Die Deutsche Bahn legt am heutigen Montag im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft ein neues Angebot vor. Sie hofft damit nach den Streiks der Lokführer am vergangenen Freitag im Regionalverkehr, weitere Arbeitsniederlegungen in dieser Woche zu verhindern. Bisher hat die Deutsche Bahn einen eigenen Tarifvertrag für die GDL strikt abgelehnt. Schell hatte bereits für Mittwoch weitere Streiks angedroht, wenn das Vorschlag der Bahn nicht auf die Wünsche der Gewerkschaft eingehe.

Medienberichte über eine Verständigung zwischen den Kontrahenten, die am Wochenende kursierten, wiesen beide Seiten zurück. Deutsche-Bahn-Konzernsprecher Oliver Schumacher bestätigte am Sonntag, der GDL werde am Montag ein Angebot übermittelt, auf dessen Basis die Bahn „eine zügige Aufnahme von Tarifverhandlungen“ erwarte. Die Tarifeinheit bei der Deutschen Bahn stehe aber nicht zur Disposition, bekräftigte er. Dagegen hatte Schell am Wochenende noch einmal seine Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag untermauert. Liege der vor, könne es eine schnelle Einigung geben. Sonst werde der Arbeitskampf fortgesetzt.

Der Streik hatte am Freitag den Regionalverkehr in vielen Teilen Deutschlands erheblich gestört. Millionen Reisende waren zu langen Wartezeiten oder zum Umsteigen auf andere Verkehrsmittel gezwungen.

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