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GB: Völkermord-Verdächtiger geflohen

Ein wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung am Völkermord in Ruanda gesuchter Arzt ist nach Großbritannien geflohen und arbeitet dort für eine NGO.

Wie BBC am Dienstag berichtete, ist Vincent Bajinya bei der NGO „Praxis für die Ausbildung von Krankenschwestern“ angestellt. Bajinya wird von den ruandischen Behörden die Organisation, Anstiftung und Ausführung von Völkermord vorgeworfen.

Er streitet jegliche Beteiligung ab. Die Organisation teilte mit, Bajinya sei von seiner Tätigkeit suspendiert worden, bis die Ergebnisse einer Untersuchung zu seinem Fall vorlägen.

Nach Informationen der Tageszeitung „The Guardian“ sind zwei weitere von der Regierung in Kigali gesuchte Ruandesen in Großbritannien untergetaucht. Sowohl der 48-jährige Charles Munyaneza als auch der 55 Jahre alte Celestin Ugirashebuja bestritten die Vorwürfe, in den Völkermord 1994 verwickelt zu sein. In Großbritannien können die Männer nicht juristisch belangt werden. Nach einem Gesetz von 2001 sind britische Gerichte nicht zuständig für Völkermord, der im Ausland von Ausländern begangen wurde.

Bei dem Völkermord wurden nach Berechnungen der UNO bis zu 800.000 Menschen umgebracht, überwiegend Tutsi und gemäßigte Hutu. Die Massaker wurden vor allem von extremistischen Hutu-Milizen organisiert.

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