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GB: Scotland Yard ermittelt

Die offizielle gerichtliche Untersuchung zur Ursache des Todes des russischen Ex-Spions und Kreml-Gegners Alexander Litwinenko in London soll am kommenden Donnerstag beginnen.

Das teilte das zuständige Gericht im Londoner Stadtbezirk Camden am Montag mit. Von der Untersuchung wird Aufschluss darüber erwartet, ob der 43-jährige tatsächlich ermordet wurde.

Litwinenko war am vergangenen Donnerstag laut britischen Behörden an den Folgen einer Vergiftung mit der radioaktiven Substanz Polonium 210 gestorben. Bisher ermittelt Scotland Yard offiziell wegen eines „verdächtigen Todesfalls“, aber nicht wegen Mordes, wie Innenminister John Reid bestätigte.

Litwinenko selbst hatte in einer wenige Tage vor seinem Tod abgefassten Erklärung den russischen Präsidenten Wladimir Putin beschuldigt, seine Ermordung befohlen zu haben. Großbritannien hat Russland aufgefordert, an der Aufklärung des Todes mitzuwirken. In russischen Exilanten-Kreise in London wurde vor allem Moskaus Auslandsgeheimdienst SWR für den Tod Litwinenkos verantwortlich gemacht.

Putin hat alle Vorwürfe gegen seine Regierung zurückgewiesen und erklärt, dass eine gezielte „Provokation“ nicht ausgeschlossen werden sollte. Auch der SWR bestritt jegliche Anschuldigungen. In britischen Medien wurde auch spekuliert, dass Putin-feindliche russische Oligarchen, die sich durch die Flucht nach Großbritannien der Strafverfolgung in der Heimat entzogen haben, hinter dem Giftanschlag auf Litwinenko stecken könnten.

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