Allzu oft arten die Ansammlungen in Prügeleien aus. Jedes Wochenende sind die Notaufnahmen der Krankenhäuser hoffnungslos überfüllt.
40 Prozent der Notfälle stehen in Zusammenhang mit Alkoholproblemen. Zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr steigt die Quote auf 70 Prozent. Das binge drinking kostet die britische Volkswirtschaft nach Regierungsangaben mehr als 20 Milliarden Pfund (fast 30 Milliarden Euro) jährlich. Allein die Arbeitgeber müssen Schäden von rund 6,4 Milliarden Pfund in Kauf nehmen, die durch 17 Millionen verlorene Tage entstehen, weil ihre Angestellten zu viel feiern.
Der Alkoholmissbrauch ist eine Geißel der modernen Gesellschaft, darüber scheinen sich alle einig zu sein. Doch die Geißel bringt auch Geld: Die Einnahmen der Alkohol produzierenden Branche werden auf 30 Milliarden Pfund (43 Milliarden Euro) jährlich geschätzt, von denen der Staat sieben Milliarden Pfund einstreicht. Und mit dem neuen Gesetz steigen auch die Lizenzgebühren kräftig. Statt bisher pauschal zehn Pfund werden die neuen Lizenzen nach Größe und Standort der Pubs berechnet und belaufen sich auf stolze 100 bis 1.900 Pfund. Hinzu kommt eine jährliche Steuer von 70 bis 1.000 Pfund.
Auch für die Wirte wird sich das neue Gesetz lukrativ auswirken. Gut 46.000 der insgesamt 55.000 Pubs in England und Wales wollen am Wochenende zwei bis drei Stunden länger öffnen. Bisher gingen jede Nacht 28 Millionen 0,6-Liter-Gläser Bier (Pints) über den Tresen. Das dürften jetzt einige hunderttausend Biere mehr werden.