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GB: Nie wieder Treibjagd mit Hunden

In England und Wales ist die Treibjagd mit Hunden seit Freitag offiziell verboten. Um Mitternacht trat das bereits im November vom Unterhaus beschlossene Verbot in Kraft, das sich auf Füchse, Rotwild und Hasen bezieht.

Unklar ist allerdings noch, wie es durchgesetzt werden soll. Bisher habe Generalstaatsanwalt Lord Goldsmith keine Richtlinien für den Umgang mit Jägern erlassen, die gegen das Verbot verstoßen, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag.

Bereits für (den morgigen) Samstag haben die in regionalen Gemeinschaften organisierten Rotfräcke mehr als 250 Jagden angekündigt, bei denen die Hunde allerdings nicht Füchsen, Hasen oder Rehen, sondern künstlichen Spuren nachstellen sollen. Die Jäger wollten „im Rahmen des Gesetzes jagen, um zu beweisen, wie absurd es ist“, sagte eine Sprecherin der Countryside Alliance, der wichtigsten Vereinigung der Jagdbefürworter.

Noch deutlicher wurde der Vorsitzende des Jagdfan-Clubs, Mike Hibbard. Er ist Mitglied der exklusiven Jagdgesellschaft Beaufort, mit der auch Prinz Charles und seine Verlobte Camilla Parker Bowles regelmäßig ausreiten. Offiziell wird auch dort am Wochenende eine künstliche Geruchsspur verfolgt, Hibbard erklärte jedoch schon vorab: „Falls es am Samstag zufällig einen Fuchs erwischt, dann hat er eben Pech gehabt, denn wir sind ja hinter der Spur her und nicht hinter dem Fuchs.“

Der Geschäftsführer der Countryside Alliance erklärte, die Polizei habe ohnehin Besseres zu tun. „Niemand wird der Polizei Vorwürfe machen, wenn sie sich auf Verbrechen konzentriert, die das Leben der Menschen wirklich beeinträchtigen“, sagte Simon Hart der PA.

In Schottland wurde die Hetzjagd bereits vor rund zwei Jahren verboten. Der normale Abschuss von Füchsen ist nach wie vor zulässig.

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