Das Ergebnis: 67 Prozent sind mit der Arbeit ihrer Gewerkschaft eher zufrieden oder sehr zufrieden. Eine Konsequenz daraus: Künftig solle es nur mehr ein Einkommen für Spitzenfunktionäre neben dem ÖGB-Bezug geben, meinte Hundstorfer bei einer Pressekonferenz am Freitag.
72 Prozent der Befragten hatten angegeben, dass ihnen die Abschaffung von Mehrfachfunktionen sehr wichtig sei. Was den Mitgliedern bei der Frage nach Reformmaßnahmen noch ein Anliegen ist: Etwa mehr Transparenz und durchschaubare Strukturen, für die sich 69 Prozent derartig stark aussprachen. Weiters sehr wichtig sind für 61 Prozent mehr direkte Demokratie und Mitbestimmungsmöglichkeiten.
Bei der Frage Welchen Nutzen hatten Sie selbst schon einmal aus der Tätigkeit der Gewerkschaft gaben 76 Prozent kollektivvertragliche Lohn- oder Gehaltserhöhungen an. Der meiste Nutzen, den man aus der Tätigkeit des Betriebsrates ziehe: Gesellige Veranstaltungen wie etwa Betriebsausflüge (52 Prozent). Diesen folgt mit 49 Prozent das Aushandeln und die Kontrolle von Betriebsvereinbarungen.
Eindeutig beantworteten die Mitglieder die Wichtigkeit der Aufgaben der Gewerkschaft. So ist der Punkt Verhandeln von Kollektivverträgen, Lohn- und Gehaltserhöhungen für 90 Prozent sehr wichtig, für weitere sechs Prozent wichtig. Gleich dahinter halten 87 Prozent die Absicherung kollektivvertraglicher Rechte wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld für sehr wichtig, acht Prozent für wichtig. Dem folgt die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen, die 71 Prozent ein sehr großes und 19 Prozent ein großes Anliegen ist.
Wie gut nun die Gewerkschaft ihre Aufgaben für ihre Mitglieder wahrgenommen hat: Von 51 Prozent gab es ein gut, ein sehr gut nur von 18 Prozent. Eine satte Mehrheit von 70 Prozent will den ÖGB in Zukunft kämpferisch bei der Vertretung ihrer Interessen gegenüber der Regierung und der Arbeitnehmer sehen.
Ja, das war sicher ein Fehler von mir, zu sagen, das werden so und so viele sein, gab auch Hundstorfer zu. Eine zusätzliche Erkenntnis gab es auch, was die Art der Befragung betrifft: Ein gewisser Teil hat nicht mitgemacht, weil sie geglaubt haben, die Fragen sind so genannte No-na-Fragen. Der ÖGB-Chef warnte allerdings davor, das Ergebnis zu negieren. Vor allem deshalb, weil sich die Mitglieder große Mühe bei der Beantwortung der offenen Frage nach den Wünschen angetan hätten. Ein Hauptanliegen dabei: Die schonungslose Aufklärung des BAWAG-Skandals.