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Gazprom droht mit weiter reduzierter Gas-Lieferung

Gazprom droht erneut mit einer Drosselung der Gas-Lieferungen.
Gazprom droht erneut mit einer Drosselung der Gas-Lieferungen. ©APA/AFP/NIKOLAY DOYCHINOV (Symbolbild)
Der russische Energieriese Gazprom droht mit einer Drosselung der bereits schon reduzierten Gas-Lieferung. Grund ist der Vorwurf an die Ukraine, dass diese beim Transit einen Teil des Gases behalten soll.

Die Ukraine habe bisher bereits 52,5 Millionen Kubikmeter russisches Gas nicht weitergeleitet, das eigentlich für die Nachbarrepublik Moldau bestimmt gewesen sei, teilte Gazprom am Dienstag mit.

Drohung weiterer Drosselung der Gas-Lieferung von Gazprom

Sollte sich daran nichts ändern, werde der Transit, von dem auch EU-Länder profitieren, ab kommendem Montag um die täglich einbehaltene Menge gekürzt. Ein konkretes Volumen nannte Gazprom nicht. Kiew äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen, hatte in der Vergangenheit aber stets betont, seine vertraglichen Verpflichtungen einzuhalten. Trotz des laufenden russischen Angriffskrieges hat die Ukraine seit dem 24. Februar rund 15,6 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas in Richtung Westen transportiert - davon nach eigenen Angaben mehr als zehn Prozent nach Moldau.

Erdgastransit wurde in Luhansk im Mai eingestellt

Im Mai allerdings wurde der Erdgastransit über das von Russland besetzte Gebiet Luhansk eingestellt. Kiew und Moskau warfen sich gegenseitig vor, dafür verantwortlich zu sein. Statt der möglichen Maximalmenge von 109 Millionen Kubikmetern fließen nun täglich nur noch etwas mehr als 40 Millionen Kubikmeter von Russland in die Ukraine und weiter nach Westen.

Das zwischen Rumänien und der Ukraine liegende Moldau mit seinen rund 2,6 Millionen Einwohnern wiederum ist eines der ärmsten Länder Europas. Anfang Oktober hatte Gazprom die Lieferungen an Moldau gedrosselt und den Schritt bereits damals mit angeblich durch die Ukraine verursachten Transitproblemen begründet. Die proeuropäische Führung unter Präsidentin Maia Sandu hingegen macht Moskau für den Gas-Engpass verantwortlich und spricht von "politischer Erpressung". Moldau wurde im Juni wie die Ukraine zum EU-Beitrittskandidaten erklärt.

(APA/Red)

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