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Gazastreifen: Israel verstärkt Militäroffensive

Bei der jüngsten israelischen Offensive im Gazastreifen sind am Freitag mindestens fünf Palästinenser getötet worden. Die Armee verstärkt ihre Offensive mit der Verlegung weiterer Panzer in den Norden des Gazastreifens.

Die Soldaten sollen weitere Raketenangriffe militanter Palästinenser auf Israel unterbinden. Agenturberichten zufolge wurden bis zu 100 Panzer eingesetzt. Palästinensische Sicherheitskräfte berichteten am Freitagmorgen von 35 Panzern, die in Beit Hanun einrückten, sowie jeweils 30 in Beit Lahija und im östlichen Sektor von Jabalia.

Hunderte militanter Palästinenser seien in Stellung gegangen und hätten Barrikaden aus brennenden Reifen errichtet. Der dicke Rauch sollte den Kameras in israelischen Aufklärungsdrohnen die Sicht nehmen, hieß es.

Drei Palästinenser seien getötet worden, als ein Hubschrauber im Flüchtlingslager Jabalia mit einer Rakete angegriffen habe, berichteten Augenzeugen. Die israelische Armee teilte mit, die Palästinenser hätten eine Kassam-Rakete abfeuern wollen. Ein Palästinenser sei nach den Gefechten in Jabalia gestorben, teilte ein Krankenhaus mit.

Bei Kämpfen um ein Bürogebäude des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat töteten Soldaten einen militanten Palästinenser. Fünf Bewaffnete seien festgenommen worden, berichteten Augenzeugen. Die Männer hätten versucht, Soldaten in der Nähe des Übergangs Eres anzugreifen und seien dann in das Gebäude Arafats geflüchtet. Die Armee habe mindestens zehn Granaten auf das Haus westlich von Bet Chanun gefeuert.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte am Donnerstag einstimmig einer unbefristeten Ausweitung des Einsatzes zugestimmt. Es folgte damit einem Vorschlag von Verteidigungsminister Shaul Mofaz, der mit einem massiven Militäreinsatz weitere Angriffe auf südisraelische Orte unterbinden will.

Die seit Dienstag andauernde Militäraktion war am Mittwoch verschärft worden, nachdem zwei israelische Kinder bei einem palästinensischen Raketenangriff auf die Stadt Sderot getötet worden waren. Am Donnerstag kamen nach Krankenhausangaben mindestens 32 Palästinenser ums Leben. Bei Gefechten starben auch zwei israelische Soldaten und eine jüdische Siedlerin.

Die palästinensische Autonomiebehörde rief unterdessen die internationale Gemeinschaft am Donnerstag dazu auf, die israelischen Operationen im Gazastreifen zu verurteilen. Ein Berater von Arafat sagte, der UNO-Sicherheitsrat, das Nahost-Quartett (EU, USA, UNO, Russland) und die USA müssten sofort tätig werden, um die israelischen „Massaker“ zu stoppen.

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