Gaza-Waffenruhe wird um zwei Tage verlängert

Es sei eine Übereinkunft getroffen worden für zwei weitere Tage, teilte der Sprecher des Außenministeriums von Katar, Majid al-Ansari, am Montag mit. Eigentlich sollte die seit Freitag andauernde viertägige Waffenruhe am Montagabend enden. Nach ägyptischen Angaben sollen am Montag zudem elf im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln freikommen.
"Gleichen Bedingungen wie bei der vorherigen Waffenruhe"
Die Hamas bestätigte, sich mit Katar und Ägypten auf eine zweitägige Verlängerung geeinigt zu haben. "Mit den Brüdern in Katar und Ägypten wurde eine Vereinbarung getroffen, die vorübergehende humanitäre Waffenruhe um zwei weitere Tage zu verlängern, unter den gleichen Bedingungen wie bei der vorherigen Waffenruhe", sagte ein Hamas-Vertreter in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Stellungnahme Israels lag zunächst nicht vor.
Täglich 10 Geiseln gegen 30 Häftlinge
Ägyptische Sicherheitskreise hatten schon zuvor über eine mögliche Verlängerung der Waffenruhe berichtet. Die verlängerte Feuerpause soll demnach die tägliche Freilassung von zehn im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Austausch gegen 30 palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen umfassen. Zusätzlich solle die Einfuhr von medizinischen Hilfsgütern, Nahrungsmitteln und Treibstoff in den Gazastreifen fortgesetzt werden.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu teilte am Montag mit, Israel habe eine Namensliste der Geiseln erhalten, die freikommen sollten. Die Familien seien darüber informiert worden. Der ägyptische Staatsinformationsdienst (SIS) teilte am Nachmittag mit, es werde darüber verhandelt, im Gegenzug zur Freilassung der elf Geiseln 33 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu entlassen.
Geisel-Häftlingstausch im Nahostkonflikt stockt
Bei dem Austausch von Gefangenen stockte es allerdings. Israel und die Hamas äußerten einem Insider zufolge am Montag Bedenken über die Liste der verschleppten Menschen und palästinensischen Häftlinge, die im Lauf des Tages im Austausch freigelassen werden sollten. Die katarischen Vermittler arbeiteten daran, die Bedenken auszuräumen, sagte eine in den Vorgang eingeweihte Person.
Es wäre die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen freikommen würden. Bisher kamen 58 Geiseln frei. Im Gegenzug für die freigelassenen Geiseln wurden 177 Palästinenser aus der Haft entlassen. Der Sprecher der israelischen Regierung, Eilon Levi, sagte am Montag, es würden noch 184 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Davon seien 14 Ausländer sowie 80 Israelis mit einem Zweitpass.
Biden: "Bis alle Geiseln freigelassen sind"
US-Präsident Joe Biden sagte, die Waffenruhe müsse so lange andauern, bis alle Geiseln freigelassen seien. Auch die Europäische Union äußerte sich entsprechend. Die US-Regierung geht unterdessen davon aus, dass nicht alle der noch rund 180 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln von der islamistischen Hamas festgehalten werden. "Wir glauben, dass nicht alle Geiseln in den Händen der Hamas sind", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, Montagfrüh (Ortszeit) im US-Fernsehen.
(APA)