Den Siedlern würden zwei zusätzliche Tage zum freiwilligen Verlassen der Siedlungen eingeräumt, berichtete der Armeesender unter Berufung auf einen ranghohen Vertreter der Streitkräfte. Offiziell beginnt der Abzug am 15. August.
Die Regierung von Ministerpräsident Sharon will die 21 Siedlungen im Gaza-Streifen sowie vier weitere im Westjordanland räumen lassen. Davon sind etwa 8000 Siedler betroffen.
Am Montag hatten Siedlervertreter einen Verhaltenskodex vereinbart, um Gewalt militanter Siedler zu unterbinden. Der EU- Außenbeauftragte Solana tritt am Sonntag eine viertägige Nahost-Reise an, um mit der israelischen und der palästinensischen Regierung über den Abzug Israels aus dem Gaza-Streifen zu sprechen. In Jerusalem stehen Unterredungen mit Sharon, Außenminister Shalom und Verteidigungsminister Mofaz auf dem Programm. In Ramallah trifft Solana Präsident Abbas, Ministerpräsident Korei und Außenminister Nasser al-Kidwa.
Die Europäische Union ist Teil des so genannten Nahost-Quartetts – zusammen mit den USA, Russland und den Vereinten Nationen. Der von dem Quartett ausgearbeitete Friedens-Fahrplan (Roadmap) hat einen existenzfähigen palästinensischen Staat zum Ziel.
Die Palästinenser verlangen in Übereinstimmung mit den UNO- Beschlüssen und der Roadmap, dass ihr Staat die 1967 von Israel besetzten Gebiete Westjordanland, Gaza-Streifen und Ost-Jerusalem umfasst. Sharon ist zur Räumung des Gaza-Streifens bereit, will aber aus Sicherheitsgründen große Teile des Westjordanlands annektieren.