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Gaza nach Doppelanschlag unter Beschuss

Israelische Kampfhubschrauber haben am Sonntagabend nach Augenzeugenberichten Gaza angegriffen und mehrere Gebäude mit Raketen beschossen.

Die Hubschrauber hätten über der Stadt gekreist und mindestens drei Raketen abgefeuert, hieß es. Daraufhin fiel der Strom aus. Zunächst war unklar, wem der Angriff galt. Auch über Tote oder Verletzte lagen vorerst keine Angaben vor.

Der israelische Rundfunk meldete, die Raketen hätten zwei Bürohäuser der palästinensischen Autonomiebehörde sowie ein Gebäude auf dem Marktplatz von Gaza getroffen. Einwohner berichteten auch, die israelische Armee konzentriere Truppen vor dem palästinensischen Flüchtlingslager Rafah in südlichen Gaza-Streifen.

Bei dem Doppelanschlag im belebten Zentrum von Tel Aviv waren zuvor mindestens 24 Passanten – zumeiste ausländische Arbeiter – sowie die beiden palästinensischen Attentäter getötet worden. Es war der blutigste Anschlag in Israel seit sechs Monaten. Der israelische Ministerpräsident Sharon hatte eine Stunde zuvor eine Sondersitzung seines Kabinetts einberufen, die am späten Abend noch andauerte.

Die beiden Attentäter lösten die Explosionen innerhalb von weniger als einer Minute nur 200 Meter voneinander entfernt in der Nähe des alten Busbahnhofs in einem verarmten Bezirk im Süden Tel Avivs aus. Durch die Wucht der Explosionen wurden mehrere umliegende Gebäude schwer beschädigt. Unmittelbar nach dem Attentat rasten Krankenwagen aus ganz Tel Aviv zum Tatort. Den Helfern bot sich ein schreckliches Bild. Überall auf der Straße lagen zerfetzte Leichen. Die Körper der Täter waren bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.

Unterdessen bekannten sich nach dem Islamischen Dschihad und der Hamas auch die El-Aksa-Brigaden als dritte radikale Palästinenserorganisation zu den Anschlägen.

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