"Gaza ist jetzt die Hölle auf Erden" - Einsatz mit Bodentruppen im Gazastreifen fortgesetzt

Israelische Truppen befänden sich in "verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens", sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus. Schwer gepanzerte Fahrzeuge, Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge und Bulldozer seien in den Gazastreifen bewegt worden.
Armeesprecher Conricus sagte, er verstehe, dass die humanitäre Situation in dem dicht besiedelten Küstenstreifen schwierig sei. Dies sei jedoch nicht die Schuld der israelischen Armee.
Hamas-Angriff und israelische Reaktion: Tausende Tote und Entführte
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte am 7. Oktober einen beispiellosen Großangriff auf Israel begonnen. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1.400 Menschen in Israel getötet. Zudem verschleppte die Hamas Armeeangaben zufolge mindestens 239 Menschen in den Gazastreifen. Vier der Entführten ließ die militante Palästinenserorganisation inzwischen frei.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hatte Israel den Gazastreifen komplett abgeriegelt und mit dessen Bombardierung begonnen. Zudem drangen zuletzt israelische Bodentruppen in das von der Hamas kontrollierte Gebiet ein. Durch die israelischen Angriffe wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas mehr als 8.300 Palästinenser getötet.
Hilfsgüter für Gaza: Essen und Medikamente, aber kein Treibstoff
Im Gazastreifen trafen unterdessen weitere 26 Lastwagen mit Hilfsgütern ein. Sie hätten Essen und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, teilte der palästinensische Rote Halbmond am Montagabend mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas insgesamt 144 Lkw in dem Küstengebiet eingetroffen. Die Lieferung von Treibstoff sei weiterhin nicht genehmigt worden, hieß es.
Palästinensischer UNO-Vertreter: 'Gaza ist die Hölle auf Erden'
Der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen hat drastische Worte für das Leiden der Bevölkerung im Gazastreifen gewählt. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates in New York zitierte Riad Mansur zunächst den ehemaligen UNO-Generalsekretär Dag Hammarskjöld mit den Worten: "Die Vereinten Nationen wurden nicht gegründet, um uns in den Himmel zu bringen, sondern um uns vor der Hölle zu retten."
Dann fügte Mansur mit Blick auf die heftigen Kämpfe in Nahost hinzu: "Gaza ist jetzt die Hölle auf Erden." Die Bewahrung der Menschheit vor der Hölle bedeute nichts Anderes als die Rettung der Palästinenser in Gaza. Mansur flehte vor dem mächtigsten UNO-Gremium: "Behandeln Sie uns wie Menschen mit dem Respekt, den wir verdienen. Wir sind keine Untermenschen. Wir sind nicht von einem anderen Planeten."
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(APA)