Gaza: Hamas greift jüdische Siedlungen an
Der moderate Politiker verlangt ein Ende des bewaffneten Kampfes gegen Israel und hat Hoffnungen auf eine Belebung des Nahost- Friedensprozesses ausgelöst.
Sieben Raketen und Mörsergranaten schlugen in israelischen Siedlungen im Süden des Gaza-Streifens. Eine weitere Rakete traf einen israelischen Grenzort. Es wurde niemand verletzt. Allerdings starb am Dienstag ein Israeli, der bei einem Raketenangriff in der vergangenen Woche verletzt worden war. Die israelische Armee setzte mit einem Vorstoß in den Gaza-Streifen ihre Suche nach gewalttätigen Palästinensern fort. Sollte die Gewalt nicht gestoppt werden, dürfte sie jede Bewegung in dem Konflikt wieder abwürgen.
Mit der Wahl von Abbas und der Bildung einer israelischen Regierung unter Beteiligung der Arbeiterpartei schien zuvor ein neuer Anlauf für Verhandlungen möglich gemacht. In israelischen Sicherheitskreisen hieß es, als Geste des guten Willens sei Sharon bereit, die besetzen Gebiete zum größten Teil in palästinensische Kontrolle zu geben. Dies würde ein Ende der Armee-Vorstöße und der israelischen Straßenkontrollen bedeuten. Voraussetzung sei jedoch, dass Abbas alles unternehme, die gewalttätigen Palästinenser-Gruppen unter Kontrolle zu bekommen.
Wenn Abbas den Terror gegen Israel stoppe, dann sei auch eine enge Zusammenarbeit möglich, wenn Israel wie geplant einseitig aus dem Gaza-Streifen abzieht, sagte Sharon im Kabinett. Mit einer neuen Regierungskoalition sicherte er sich die Unterstützung des Parlaments für den Rückzug.
Auch Israels Verteidigungsminister Shaul Mofaz machte eine Auflösung der terroristischen Infrastruktur, ein Ende der Raketenangriffe und die Verhaftung von Selbstmordattentätern zur Voraussetzung für Fortschritte. Die Wahl von Abbas erlaube den Palästinensern, einen anderen Weg einzuschlagen, nicht Gewalt und Terror, sondern einen echten Dialog.