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Gaza: Abzug wird am Sonntag fortgesetzt

Israel will die Räumung der verbliebenen Siedlungen im Gaza-Streifen und den Abriss bereits verlassener Häuser am Sonntag fortsetzen. Der Abzug war am Samstag wegen des jüdischen Sabbats ausgesetzt worden.

In dem seit nahezu vierzig Jahren von Israel besetzten Küstenstreifen sind nur noch vier der ursprünglich 21 Siedlungen zu räumen.

Räumungskommandos und unbewaffnete Soldaten sollen die Siedlungen Katif und Azmona evakuieren – beides kleine Farmorte mit wenigen hundert Einwohnern. Die ebenfalls noch zu räumende Siedlung Shalev wurde von den meisten Einwohnern bereits verlassen. Am Dienstag soll mit Nezarim dann die letzte Gaza-Siedlung geräumt werden. Die isolierte Ortschaft mit rund 500 Einwohnern gilt als Enklave religiöser und ultranationalistischer Hardliner. Sie kann nur in gepanzerten Fahrzeugen über eine einzige Straße aus Israel erreicht werden. Der Korridor wird häufig von Palästinensern angegriffen.

Mehr als 85 Prozent der rund 8.500 israelischen Siedler im Gaza- Streifen haben das Küstengebiet bereits verlassen. Besonders erbitterten Widerstand hatte es in den Siedlungen Neve Dekalim und Kfar Darom gegeben. Radikale Abzugsgegner hatten sich in den Synagogen der Siedlungen verschanzt.

Bisher ging der Abzugsplan von Israels Ministerpräsident Sharon doppelt so schnell voran, wie von Experten vorhergesagt. Schwierig könnte jedoch die für Dienstag angesetzte Räumung der zwei Siedlungen Sanur und Homesh im Westjordanland werden.

Die radikale Palästinenser-Gruppe Hamas kündigte am Samstag an, ihren Kampf gegen Israel auch nach der Räumung aller jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen fortsetzen zu wollen. Sie will Israel zwingen, sich auch aus dem Westjordanland und Jerusalem zurückzuziehen.

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