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Gates bleibt Pentagon-Chef

Neue Politik mit "altem" Personal
Neue Politik mit "altem" Personal ©APA (epa)
Bei der Außen- und Sicherheitspolitik stützt sich der künftige US-Präsident Obama auf bewährtes Personal. Die Entscheidung, Robert Gates im Verteidigungsministerium zu belassen, ist dafür deutlichster Beleg. Der frühere CIA-Direktor und Freund der Familie von US-Präsident Bush änderte auf dem Chefsessel des Pentagon die amerikanische Irak-Strategie und sorgte für deutlich stabilere Verhältnisse.

Gates war der einzige Direktor des US-Geheimdienstes, der die Karriereleiter vom einfachen Mitarbeiter bis an die Spitze erklomm. Er gilt nicht als Ideologe und pflegt nach US-Medienberichten auch gute Kontakte zu den Demokraten im US-Kongress.

Insgesamt 26 Jahre stand Gates im Dienst der CIA und des Nationalen Sicherheitsrates und kann auf die Zusammenarbeit mit sechs republikanischen und demokratischen US-Präsidenten zurückblicken. Vor seiner Nominierung zum Nachfolger des umstrittenen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld war Gates zuletzt Präsident der A&M-Universität im Bundesstaat Texas. Seine politische Prägung hat Gates im Kalten Krieg erhalten; einen Doktortitel erlangte er mit einer Promotion zur Geschichte der Sowjetunion.

Der jetzt 65-jährige Gates begann als Analyst von Geheimdienstinformationen bei der Luftwaffe. Im Jahr 1986 war er bereits bis zum stellvertretenden CIA-Direktor aufgestiegen. Von einem ersten Angebot, die CIA als Direktor zu übernehmen, nahm Gates 1987 Abstand, nachdem eine Ablehnung im Senat wegen seiner Rolle in der Iran-Contra-Affäre wahrscheinlich schien. Im Rahmen dieses Skandals während der Amtszeit von US-Präsident Ronald Reagan flossen Einnahmen aus Waffenverkäufen an den Iran an die rechtsgerichteten Contras in Nicaragua.

Während der Amtszeit von Präsident George Bush, dem Vater des jetzigen Präsidenten, arbeitete Gates unter anderem als stellvertretender Sicherheitsberater. 1991 ernannte Bush ihn dann zum zweiten Mal als CIA-Direktor. Zwei Jahre später schied Gates nach der Machtübernahme der Demokraten und dem Amtsantritt von Präsident Bill Clinton aus dem Amt.

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