Vor Spielbeginn schien alles angerichtet für einen siegreichen Start der “Bafana Bafana”. In den vergangenen Tagen war in Südafrika die Begeisterung für die eigene Nationalmannschaft ins Unermessliche gestiegen, und in der Soccer City sorgten die Fans vor dem Anpfiff für Gänsehautatmosphäre. Doch schon in der Anfangsphase wurden die Vuvuzelas immer leiser, denn Mexiko erwies sich vorerst als klar stärkere Mannschaft, die den Gegner beherrschte.
Schon in der 2. Minute brannte es nach einem Querpass von Aguilar lichterloh im Strafraum der Südafrikaner, in der 15. Minute köpfelte Franco aus kurzer Distanz über die Latte, vier Minuten später zog ein Giovani-Schuss nur knapp an der Stange vorbei. Den ersten richtigen Sitzer für die Mexikaner vergab Franco, als er nach Pass von Vela in Goalie Khune seinen Meister fand. In der 37. Minute blieb Vela der Torjubel im Hals stecken – der 21-Jährige hatte den Ball aus Abseitsposition über die Linie gedrückt.
Mit ihrem variablen 4-3-3-System ließen die Mexikaner die Hausherren zunächst fast nicht zur Geltung kommen. Die einzige Ausbeute waren ein harmloser Pienaar-Freistoß (17.) und eine Flanke von Tshabalala, die Mphela knapp verfehlte (44.).
In der zweiten Hälfte aber wendete sich das Blatt. Die “Bafana Bafana” kam wie verwandelt aus der Kabine, agierte druckvoller und zwang die Mexikaner zu immer mehr Fehlern – so auch in der 55. Minute, als die Amerikaner auf Tshabalala vergaßen. Der Kaizer-Chiefs-Kicker zog nach Pass von Mphela allein Richtung Tor und traf mit einem scharfen Schuss genau ins lange Kreuzeck.
Damit schien die Partie eigentlich gelaufen. Südafrika spielte mit breiter Brust und kam durch Modise der Entscheidung zweimal ganz nahe. In der 66. Minute verfehlte der Spieler von den Orlando Pirates aus wenigen Metern das Tor, vier Minuten danach scheiterte er an Goalie Perez.
Den Mexikanern fiel bis auf einen Schuss von Giovani (60.), den Khune aus dem Kreuzeck fischte, nicht viel ein, sie profitierten beim Ausgleich allerdings von einem schweren Schnitzer der südafrikanischen Hintermannschaft. Nach einer weiten Flanke stand Marquez plötzlich allein vor Khune und schoss vom Fünfer ein (79.). In der 89. Minute vergab Mphela noch die Riesenchance auf einen Traumstart der Gastgeber, er beförderte den Ball nach einem Abwehr-Aussetzer der Mexikaner aus kurzer Distanz an die Stange.
Fußball-WM 2010, Gruppe A (1. Runde):
Südafrika – Mexiko 1:1 (0:0).
Johannesburg, Soccer City, 84.490 Zuschauer (ausverkauft), SR Irmatow/Usbekistan.
Torfolge: 1:0 (55.) Tshabalala, 1:1 (79.) Marquez
Südafrika: Khune – Gaxa, Thwala (46. Masilela), Khumalo, Mokoena – Letsholonyane, Dikgacoi, Pienaar (83. Parker), Modise, Tshabalala – Mphela
Mexiko: Perez – Juarez, Marquez, Rodriguez, Salcido – Torrado, Aguilar (56. Guardado), Osorio – Dos Santos, Franco (73. Hernandez), Vela (69. Blanco)
Gelbe Karten: Dikgacoi, Masilela bzw. Juarez, Torrado
Die besten Spieler: Khune, Tshabalala bzw. Dos Santos, Marquez