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Gastarbeiter öfter arbeitslos

Jugendliche aus Gastarbeiterfamilien sind häufiger arbeitslos als solche aus österreichischen Familien - zu diesem Ergebnis kam Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts.

Das Kernproblem sei die mangelnde Ausbildung. Besonders dramatisch sei die Lage türkischer Mädchen, sie ziehen sich zunehmend aus dem Erwerbsleben zurück, berichtet das Ö1-Morgenjournal am Samstag.


Wifo-Arbeitsmarkerxpertin Gudrun Biffl erläuterte, dass viele Zuwanderer-Kinder, insbesondere aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei, ihre Volksschulzeit noch in der Heimat verbringen, erst später nach Österreich geholt werden und dann entsprechende Sprach- und Schulprobleme haben. Der Anteil an Sonderschülern sei besonders hoch. Oft bleibe daher nur eine Tätigkeit als Hilfsarbeiter.

Situation der Frauen besonders dramatisch


Besonders alarmierend sei die Situation junger türkischer Frauen, erläuterte Biffl. Türkische Mädchen hätten in den späten achtziger Jahren im Schnitt noch eine bessere Ausbildung gehabt als Ende der neunziger Jahre. Die Erwerbsquote dieser jungen Frauen sinkt daher. Im Jahr 1995 waren 17 Prozent der 15- bis 24-jährigen türkischen Frauen im Haushalt oder in Karenz. Im Jahr 2002 waren es ganze 33 Prozent. Im österreichischen Schnitt sind es nur vier Prozent.


Die Ursache für diesen Rückzug in den Haushalt liege wiederum am Arbeitsmarkt. Während Zuwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien annähernd gleichmäßig verteilt in den meisten Branchen arbeiten, waren türkische Zuwanderer besonders in der Leder-, Textil- und Bekleidungsindustrie konzentriert – jene Branchen, die in den letzten Jahren abgewandert sind.


Eine mögliche Verbesserung für die Betroffenen wäre über bessere Ausbildung zu erreichen. Es müsse ein Weg gefunden werden, wie die Kinder von Zuwanderern erfolgreich die Pflichtschule und Lehre oder Berufsbildende Schulen absolvieren können, meinte die Wifo-Expertin.

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