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Gaspreise können im Winter um 60 Prozent steigen

Der russische Staatskonzern Gazprom warnt Europa vor einer Preissteigerung für Gas von bis zu 60 Prozent im Winter.
Der russische Staatskonzern Gazprom warnt Europa vor einer Preissteigerung für Gas von bis zu 60 Prozent im Winter. ©REUTERS/Sergei Karpukhin/File Photo
Vor stark steigenden Gaspreisen im Winter warnt der russische Staatskonzern Gazprom seine europäischen Kunden.

Diese könnten um 60 Prozent auf mehr als 4.000 Dollar (3.923 Euro) pro 1.000 Kubikmeter zulegen, wie das Unternehmen am Dienstag in Moskau bekanntgab. Grund dafür sei, dass Exporte und Produktion aufgrund westlicher Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs weiter schrumpften.

Gaspreise könnten im Winter in Europa um 60 Prozent steigen

"Die europäischen Spotgaspreise haben 2.500 Dollar (pro 1.000 Kubikmeter) erreicht", so Gazprom. "Nach vorsichtigen Schätzungen werden die Preise in diesem Winter 4.000 Dollar pro 1.000 Kubikmeter überschreiten, wenn diese Tendenz anhält." Die Ukraine hat eine der Gazprom-Routen für Lieferungen nach Europa geschlossen. Der Konzern selbst hat im Streit über eine Gasturbine des für die Wartung zuständigen deutschen Konzerns Siemens Energy seine Kapazität der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland auf etwa 20 Prozent reduziert.

Gasexporte von Gazprom brachen um 36,2 Prozent ein

Insgesamt brachen die Gasexporte von Gazprom zwischen dem 1. Jänner und dem 15. August um 36,2 Prozent auf 78,5 Mrd. Kubikmeter ein. Die Produktion nahm gleichzeitig um 13,2 Prozent auf 274,8 Mrd. Kubikmeter ab, teilte das Unternehmen mit. Im August allein ging die Produktion bisher um 32,2 Prozent zurück, nach 35,8 Prozent im Juli, sagte Ökonom Jewgeni Suworow von der CentroCreditBank. Der Exportrückgang habe sich dabei auf 59 Prozent beschleunigt.

Großhandelspreise für Gas erreichten ein Rekordhoch 2022

Die niederländischen Großhandelspreise für Gas erreichten im Frühjahr ein Rekordhoch von fast 335 Euro pro Megawattstunde (MWh). Seitdem sind sie auf etwa 226 Euro gefallen, wie Daten vom Dienstag zeigen. Sie liegen damit aber immer noch weit höher als vor einem Jahr, als sie etwa 46 Euro pro MWh betrugen. In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern befeuern die hohen Energiepreise die Inflation. Experten zufolge könnte die deutsche Teuerungsrate im Herbst sogar zweistellige Werte erreichen.

(APA/Red)

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