Das teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB mi. Niemand leide unter schweren Vergiftungen. Einen terroristischen Hintergrund schloss der FSB weitgehend aus. Die Polizei vermutete eher einen Erpressungsversuch oder einen Konkurrenzstreit.
Insgesamt wurden in vier Filialen der Baumarktkette Maxidom Kartons mit Gaskapseln und Zeitschaltuhren gefunden, jedoch funktionierte nur in einem Fall die Uhr. In einer zweiten Filiale zerbrach eine Putzfrau versehentlich die Kapseln. Laut Polizei stammten alle Opfer des Gasanschlags aus der Filiale, in der die Zeitschaltuhr funktionierte und das Gas aus den zerbrochenen Kapseln ausströmen konnte.
Kunden waren zum Zeitpunkt des Anschlags nicht anwesend, betroffen waren vor allem Angestellte und Polizisten. Die meisten Opfer wurden in Krankenhäuser eingeliefert, konnten jedoch am Abend wieder entlassen werden.
Bisher gebe es keine Informationen, dass es sich um einen terroristischen Angriff handeln könnte, sagte ein FSB-Sprecher. Vermutlich wollten Konkurrenten eine Rechnung begleichen. Die Maxidom-Firmenleitung habe von sich aus die Polizei alarmiert, nachdem sie Briefe erhalten habe, in denen angedroht worden sei, das Geschäft vor dem Jahreswechsel zu schädigen, teilte die Polizei mit. Sprengstoff sei nicht im Spiel gewesen.
Die unbekannten Täter verwendeten nach Angaben des FSB Merkaptan-Schwefel. Die nach Knoblauch oder verfaulten Eiern riechende Substanz wird benutzt, um Gas einen Geruch zu geben. Sie findet sich aber auch in Selbstverteidigungsspray. Bei manchen Menschen führe Merkaptan zu allergischen Reaktionen, erklärte ein Polizeisprecher.
Angesichts von zahlreichen Selbstmordattentaten und Geiselnahmen in den vergangenen Jahren ist die Angst vor Terroranschlägen in Russland groß. Aber auch Streitigkeiten in der Geschäftswelt werden oft auf rüde Weise gelöst.