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Ganz besonders normal

Milch von der Alp ist etwas Besonderes und gleichzeitig etwas ganz Normales. Aus verschiedenen Gründen. Guten Gründen.

Seit mehr als tausend Jahren sind Alpprodukte Nachweis für gelebte Nachhaltigkeit. Die Landwirtschaft auf der Alp folgt dem Rhythmus der Natur. Die Natur bietet an: Jahreszeiten, Wiesen, Wasser, Luft und Sonne – und wir Menschen schaffen es, Kraft unseres Wissens und unseres Könnens, aus dem Angebot der Natur natürliche Produkte zu erarbeiten.

Alpwirtschaft ist gleichzeitig tief in Traditionen verwurzelt, um nicht zu sagen, sie ist die Tradition, und sie kann als Modell für zukünftige landwirtschaftliche Entwicklungen gesehen werden. Alpwirtschaft schützt Natur und Umwelt. Sie bewahrt einzigartige Kulturlandschaften, die nicht zuletzt für Erholungssuchende von großer Bedeutung sind. Sei es für Wanderer im Sommer oder für Skifahrer im Winter. Denn nicht selten sind die Alpen des Sommers die Skipisten des Winters und die im Sommer Senner sind, arbeiten den Winter über im Bereich des Skisports oder als Masseur in einem der wunderschönen Hotels.

Noch prägend

Die Alpregionen, so wie wir sie heute kennen, sind keine Naturlandschaften, sondern über Jahrtausende durch landwirtschaftliche Nutzung geprägte Kulturlandschaften. Österreichweit dehnen sich rund 8.100 Almen, welche mit Tieren bewirtschaftet werden, auf ca. 12 Prozent der Staatsfläche aus. Noch ist Österreichs Alpwirtschaft zentraler Bestandteil der heimischen Berglandwirtschaft. In Zahlen: In den Sommermonaten sorgen dort rund 7000 Hirtinnen und Hirten für 51.000 Milchkühe, 265.000 Rinder, 9000 Pferde, 114.000 Schafe und 10.000 Ziegen.

Besonderes Aroma

Alpprodukte nehmen bei Lebensmitteln eine Sonderstellung ein. Das liegt maßgeblich an den Alpwiesen, die den Tieren als Futter zur Verfügung stehen. Sie sind aufgrund der besonderen Bedingungen in den Höhen-
lagen reich an Blumen, Gräsern und Kräutern. Das macht Milch und Käse von der Alp besonders aromatisch. Ein Teil der Alpmilch wird auf der Alp selbst verarbeitet, hauptsächlich zu Alpkäse und Butter. Der andere Teil wird abgeholt und von den Molkereien zu AMA-Güte- oder Biosiegel-Produkten verarbeitet. Und das geschieht, bei aller Liebe zur Tradition, topmodern.


AMA-Kontrolle

Jede Milchkuh hat schon als Kalb ein wichtiges Merkmal erhalten, mit dem sie ein Leben lang identifiziert werden kann. Die Ohrmarke. Neu geborene Kälber müssen mit einer elektronischen Ohrmarke am linken Ohr und einer konventionellen am rechten Ohr gekennzeichnet werden. Eine 9-stellige Nummer auf den Ohrmarken ist persönliche ID-Card und Datenbank-Kennnummer jeder Kuh. Alle relevanten Ereignisse im Leben eines Tieres werden automatisch erfasst. Zum Beispiel wird der Verkauf eines Tieres über eAMA, das Internetserviceportal der AMA, elektronisch in einer Datenbank gespeichert. Für jedes Rind wird gleichzeitig ein Tierpass, also eine Art Personalausweis, bei der AMA geführt. In diesem scheinen die Daten auf, die an die Rinderdatenbank gemeldet wurden. Also etwa, dass das Kuhkalb vom letzten Jahr, heuer eine Milchkuh geworden ist.

Lebt diese Milchkuh und alle weiteren Kühe ihrer Herde auf einem der AMA-Gütesiegel-Bauernhöfe – es gibt rund 26.000 davon in Österreich – dann muss die Milch den zahlreichen Vorgaben der AMA-Richtlinien entsprechen. Die gesamte Kette, von der Rohmilch der Kuh bis zur Milch im Kühlregal ist genauestens dokumentiert und kontrolliert. Das gilt für alle Milchprodukte.

Chip am Milchtank

Es versteht sich von selbst, dass AMA-Milchbäuerinnen und -Milchbauern, ob auf der Alp oder im Tal, ihre Tiere ordentlich halten und auf besondere Hygiene beim Melken achten. Gleich nach dem Melken wird die frisch gemolkene Milch in Milchtanks gesammelt und rasch gekühlt. Der Transport der Milch in die Molkerei erfolgt regelmäßig, meist im zweitägigen Rhythmus. Unter anderem tragen vor allem Fahrer von Sammelwägen eine große Verantwortung in der Lieferkette. Ihre Milchtransporter verfügen über eine entsprechende technische Ausstattung, die es ermöglicht, dass alle Hygienestandards der Milch eingehalten werden. Das elektronische System im Sammelwagen speichert zunächst die Daten des Lieferanten durch einen Identifikationschip am Milchtank. Die genaue Temperatur und Milchmenge wird erfasst und automatisch eine Milchprobe gezogen. So können eventuelle unerwünschte Inhaltsstoffe oder Rückstände rasch analysiert werden. Die Daten sind samt und sonders eindeutige Herkunftsnachweise: Diese Milch wurde auf einem österreichischen AMA-Gütesiegel-Bauernhof gemolken.

Verarbeitung und Abpackung von AMA-Gütesiegel-Milch und Milchprodukten müssen ebenfalls in Österreich erfolgen. Im Molkereibetrieb werden die Transportproben analysiert und die (Roh-)Milch wird noch bevor sie übernommen wird, erneut auf Qualitätsmerkmale und Herkunft geprüft. Erst wenn außerdem alle Lieferscheinvermerke vollständig und übereinstimmend vorhanden sind, und ohne Beanstandungen, darf die Milch vom Tankwagen an die Molkerei abgegeben werden. Dank der AMA-Kontrolle ist Alpmilch eben ganz besonders – normal.

Alle Informationen finden Sie hier

DI Rüdiger Sachsenhofer, Qualitätsmanager AMA, über Richtlinien und den wichtigen Blick von außen:

Warum legt die AMA so großen Wert auf Kontrollen? Gibt es Gründe, unseren Landwirten zu misstrauen?

Rüdiger Sachsenhofer: Ganz im Gegenteil, es gibt keine Gründe den Landwirten zu misstrauen. Das AMA-Gütesiegel-Programm steht für hohe Qualität und das beginnt beim Futter, das ordentlich gelagert wird, bis zur Tierhaltung. Diese und viele weitere Anforderungen werden regelmäßig vor Ort überprüft. Unsere Kontrollen geben den Landwirten ja auch die Bestätigung von unabhängigen Fachleuten, dass sie gute Arbeit leisten und zeigen, wo Verbesserungspotenzial vorhanden ist.


Das klingt, als wären die Richtlinien ziemlich kompliziert?

Rüdiger Sachsenhofer: Wir versuchen die Anforderungen so zu formulieren, dass sie leicht verständlich sind und entwickeln sie laufend weiter. Ziel ist es, den bürokratischen Aufwand für alle Seiten so gering wie möglich zu halten.

Eine Milchbäuerin, zum Beispiel …

Rüdiger Sachsenhofer: … ist ein Profi in ihrem Beruf. Aber das Durchchecken der Betriebe mit dem Blick von außen gibt Sicherheit und schafft Vertrauen. Die Bäuerin kümmert sich um ihre Tiere und das Melken. AMA-Kontrollen sind also ein guter Grund, das Vertrauen der Konsumenten in die Produkte mit dem AMA-Güte-
siegel zu stärken.

Fakten:

  • 70% der österreichischen Milchviehbetriebe befinden sich in Berggebieten.
  • 8086 Alpen gibt es in Österreich, davon 1676 „MilchAlpen“.
  • Die Alpfutterfläche beträgt ca. 314.000 ha.
  • ca. 264.000 Tiere werden gealpt (GVE). Davon ca. 50.000 gealpte Milchkühe.
  • ca. 63 Mill. kg Alpmilch werden pro Jahr produziert. Davon werden ca. 50 Mill. kg ins Tal geliefert. Der Rest wird auf den Alpen verarbeitet, verfüttert, …
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