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Gänserndorf: Kampf um Exoten-Auffangstation

Safaripark Gänserndorf: Verein kämpft um Exoten-Auffangstation- Tierarzt Josef Zoher sieht im Bemühen um Pachtvertrag mit der Gemeinde „mysteriöse“ Investoren als Gegner.

Nach der Insolvenz des Safariparks Gänserndorf im Vorjahr hat Josef Zoher, um die Rettung des Parks bemühter Tierarzt aus Deutsch-Wagram, im Dezember 2004 einen Verein und eine Gesellschaft gegründet, um eine Auffangstation für exotische Tiere zu etablieren. Geplant ist eine Kombination mit einem Besucherbetrieb. Nun befürchtet er, dass diese Pläne doch noch scheitern: Eine mysteriöse Investorengruppe wolle offenbar verhindern, dass die Gemeinde – als Grundeigentümer – einen Pachtvertrag mit seiner Gesellschaft abschließt.


Das Thema wird laut Zoher in einer Sitzung des Gänserndorfer Gemeinderates am 25. Februar behandelt. Die Vorgespräche mit Gemeindevertretern seien konstruktiv verlaufen, betonte Zoher im APA-Gespräch.


Bei einem weiteren Termin gestern, Dienstag, habe der Sprecher einer bisher geheim gehaltenen Gruppe erklärt, Geldgeber wollten acht Millionen Euro am Gelände des ehemaligen Safariparks investieren, und von einer achtprozentigen Rendite sowie der Schaffung von 45 Arbeitsplätzen gesprochen.


„Es ist wohl jedem Eingeweihten klar, dass derartige Gewinne keinesfalls in einem Tierbetrieb und schon gar nicht in einem Tierschutzprojekt erwirtschaftet werden können“, meinte der Veterinär in einer Aussendung. Es sei daher zu befürchten, dass die im Sinne der Gewinnmaximierung „wertlosen“ Elefanten und die anderen Tiere, die in Gänserndorf ihre Heimat gefunden haben, weg müssten, um Platz für einen „rein ertragsorientierten“ Erlebnispark zu schaffen. Auch die Bäume stünden dem Projekt offenbar im Weg, weil eine Rodungsbewilligung für 80 Hektar Erholungswald in Gänserndorf-Süd eingeholt werden soll. Entgegen seinen Versprechungen gegenüber der Gemeinde habe der Investorensprecher im persönlichen Gespräch mit Zoher klar gemacht, dass die Geldgeber kein Interesse am Weiterbestand der Auffangstation hätten.


Der Verein zur Rettung und Arterhaltung asiatischer Elefanten nennt sich nach der Elefanten-Leitkuh des Safariparks „Momo“. Sie wurde – ebenso wie zwei weitere Elefanten-Damen, das Nashorn „Pablo“, Kamele, Hirsche und Antilopen – mit großem finanziellen Aufwand aus der Konkursmasse freigekauft. Ziel ist es, weitere Wildtiere aus schlechter Haltung zu übernehmen (Infos unter http://www.safaripark.at). Neben Zoher, der seit Jahren für die tierärztliche Betreuung im Safaripark zuständig war, engagieren sich im Verein weitere langjährige Mitarbeiter.

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