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GAK bekam Punkte rückerstattet

Per Einstweiliger Verfügung hat der GAK am Freitag die von der Bundesliga abgezogenen 28 Punkte wieder rückerstattet bekommen und ist damit Tabellen-Achter.

Die Tabelle der Fußball-Bundesliga wird derzeit auch ohne Spielbetrieb gehörig durcheinander gewirbelt. Auf Grund einer Einstweiligen Verfügung des Landesgerichts für Zivilrechtssachen in Graz muss die Bundesliga dem GAK die abgezogenen 28 Punkte rückerstatten, womit die Grazer wieder auf Platz acht rangieren. Die restliche Bundesliga-Saison wird nun möglicherweise von einem juristischen Tauziehen begleitet. Laut Pangl ist die Liga entschlossen, im Bedarfsfall alle Möglichkeiten des Instanzenweges auszuschöpfen.

Bundesliga-Vorstand Georg Pangl wurde nach eigenen Angaben über diese Entscheidung am Freitagvormittag informiert. “Die Bundesliga wird diese Einstweilige Verfügung innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist von 14 Tagen beim Landesgericht Graz mittels Rekurs anfechten”, kündigte er an. Pangl gab sich verwundert darüber, dass die Bundesliga in diesem Zusammenhang nicht ausreichend eingebunden gewesen sei.

Die neuerliche Wende war dadurch herbeigeführt worden, dass der Masseverwalter des seit Ende Februar im Konkurs befindlichen Vereins im Kampf gegen das Punkte-Minus neben den Bundesliga-Instanzen auch ein ordentliches Gericht einschaltete und damit zumindest vorläufig Erfolg hatte. Das Gericht begründete die Entscheidung damit, dass dem GAK sowie dessen Gläubigern durch die Verhängung der angeführten verbandsinternen Sanktionen wirtschaftlicher Schaden droht.

Erst zu Wochenbeginn wurden dem GAK wegen der Insolvenz 10 Zähler abgezogen, darüber hinaus noch 12 weitere wegen Verstöße gegen Verpflichtungen aus dem Lizenzierungsverfahren. Schon vor rund zwei Wochen hatte die Bundesliga den Grazern auf FIFA-Geheiß wegen offener finanzieller Forderungen von Ex-Spieler Daniel Kimoni 6 Punkte – in Summe also 28 – weggenommen.

Reaktionen

Hans Rinner (Sturm-Präsident): “Ich sehe dem gelassen entgegen. Was momentan passiert, gleicht jedoch einem Theater. Wenn das letztgenannte Urteil angewendet wird, dann sollte gleiches Recht für alle gelten: Wenn dem GAK die Punkte gutgeschrieben werden, dann sollte das auch für uns gelten. Ich gehe davon aus, dass dies nicht der letztgültige Stand ist. Die Bundesliga sollte aufpassen, dass sie sich nicht lächerlich macht.”

Lars Söndergaard (GAK-Trainer): “Eine super Sache für uns, aber eigentlich ein Wahnsinn. Ich glaube aber, dass dieses Chaos in der Meisterschaft noch nicht vorbei ist. Für unsere Liga ist das katastrophal: eine Woche ist es so, die andere so.”

Franco Foda (Sturm-Trainer): “Das ist ein Kasperltheater hoch drei. Wir brauchen uns nicht wundern, wenn Österreichs Fußball international nicht anerkannt wird. Schade für die Spieler und die österreichische Liga. Ich bin dafür, dass die Meisterschaft am grünen Rasen und nicht am grünen Tisch entschieden wird.”

Helmut Kraft (Ried-Trainer): “Das ist eine Farce, die sich in die Länge ziehen wird. Und umso länger es dauert, umso lächerlicher und ärgerlicher wird es. Der Fußball rückt in den Hintergrund und das ärgert mich. Der Imageschaden könnte enorm sein.”

Friedrich Stickler (ÖFB-Präsident ): “Es muss sichergestellt sein, dass ein Klub, der Konkurs beantragt und einen Zwangsausgleich hinter sich gebracht hat, mit Sanktionen belegt wird, weil er sich dadurch einen Vorteil verschafft hat. Da muss es Maßnahmen geben, die streng zu fassen und zu handhaben sind. Das kann von Punkteabzügen bis zum Zwangsabstieg bei gravierenden Vorkommnissen reichen.”

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