Gaißau ,,isch koa Kuadorf!“

„Mir sind koa Kaff, Gaißau isch koa Kuadorf!“ Mit markanten Sätzen deponierten Jugendliche aus Gaißau ihre positive Haltung zur Heimatgemeinde. Und sie sind dazu bereit, selber mitzuhelfen, das Angebot für die Jugend in der Rheindeltagemeinde zu verbessern.
Ob Alexandra Kohl als Obfrau des Jugendausschusses, Bürgermeister Reinhold Eberle oder Anita Bonetti als Moderatorin des Jugendbeteiligungstages – alle zeigen sich sehr erfreut über die Bereitschaft der Jugend, mitzumachen. Etwa 20 Burschen und Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren folgten am 17. März der Einladung, sich einen Samstag lang mit dem Jugendangebot der Gemeinde zu befassen. „Red – züh – mach mit!“ lautete die Aufforderung. Unterstützt durch Erwachsene formulierten die Jugendlichen in der Rheinblickhalle ihre eigenen Wünsche.
Am Beginn stand das deutliche Bekenntnis zur eigenen Gemeinde. Ebenso war die Bereitschaft hoch, selber mitzuwirken, um das Angebot für die Jugend zu erweitern. Die Anwesenden wollten nicht nur über Fehlendes jammern, sondern gemeinsam überlegen, was sich verändern oder neu ins Leben rufen lässt. Sie erwarten nicht, dass ihnen alles von den Erwachsenen fertig geliefert wird.
Jugendraum
Im Vordergrund stand für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Jugendraum für ungezwungene Treffs. Alexandra Kohl: „Ein passender Raum steht im Untergeschoss der Rheinblickhalle zur Verfügung. Den wollen die jungen Leute in Eigenregie renovieren, die Gemeinde stellt das Material. Und natürlich muss geregelt werden, wie so ein Treffpunkt organisiert wird.“ Darum kümmert sich ein Team, das sich bereits gemeldet hat.
Workshops
In einer ersten Runde waren zahlreiche verschiedene Ideen eingebracht worden. Gemeinsam wurden dann wesentliche und vor allem auch umsetzbare Themen aufgegriffen. So gibt es den Wunsch nach Workshops in Gaißau, ob Tanz, Kochen oder Basteln. Auch eine Jugendtheatergruppe wollen die jungen Gaißauer gründen und im Chor singen. Bürgermeister Reinhold Eberle: „Es muss auch nicht alles in Gaißau passieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind offen, auch in einer anderen Gemeinde an entsprechenden Angeboten mitzumachen.“
Bessere Busverbindungen
Ein Anliegen der jungen Gaißauer sind auch die Busverbindungen, besonders Richtung Dornbirn. Ob Schule, Sport oder Freizeit – es ist nicht immer einfach, per Bus von Gaißau zum gewünschten Ziel und vor allem am Abend wieder zurück zu kommen. Busse sind zur Stoßzeit oft überfüllt, manche Anschlüsse klappen oft nicht.
Wünsche gibt es auch im Bereich Sport, etwa für einen Volleyballplatz oder die Möglichkeit für Rollhockey. Solche Wünsche lassen sich aber nicht sofort umsetzen, das sehen auch die Beteiligten ein.
Rasch weitermachen
Nach ihrer gemeinsamen Arbeit präsentierten die Jugendlichen die Ergebnisse interessierten Eltern und Gemeindevertretern. Die Unterstützung für die Umsetzung wurde jedenfalls zugesagt. Alexandra Kohl: „Wir wollen möglichst rasch weitermachen und niemand vertrösten. Nur so erhalten wir das Feuer, das sich an diesem Samstag gezeigt hat!“ Und auch jene Vorschläge, die vorerst nicht ganz vorne auf der Umsetzungsliste stehen, sind nicht vergessen. „Wenn sich die Möglichkeit ergibt, wollen wir das gerne erneut gemeinsam aufgreifen und umsetzen.“
Koordinatorin Anita Bonetti: „Von dem vielbeschworenen Desinteresse der Jugend war an diesem Tag in Gaißau überhaupt nichts zu spüren!“