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Gaben sich als Profis aus: Falsche Installateure zockten in Wien 70 Kunden ab

Die falschen Installateure boten ihren Kunden immer eine "Show" - dafür müssen sie sich jetzt einem 6-tägigen Prozess stellen.
Die falschen Installateure boten ihren Kunden immer eine "Show" - dafür müssen sie sich jetzt einem 6-tägigen Prozess stellen. ©APA
Frierende Wiener wurden zu Opfern falscher Installateure. Die Mitarbeiter des angeblichen Notdienstes verlangten Anzahlungen für teure Ersatzteile und verschwanden oder schraubten ein wenig herum.

Die Notlage so mancher Wiener, deren Therme am Wochenende den Geist aufgegeben hatte, ist von falschen Installateuren ausgenutzt worden. Die Mitarbeiter des angeblichen Notdienstes verlangten Anzahlungen für teure Ersatzteile und verschwanden oder sie schraubten ein wenig herum und kassierten dafür horrende Beträge. Am Donnerstag mussten sie sich am Landesgericht verantworten.

Falsche Installatuere: Insgesamt 70 Schadensfälle wurden nachgewiesen

Gegen die insgesamt sieben Beschuldigten soll an mindestens sechs Tagen verhandelt werden. Den hauptsächlich serbischen Staatsbürgern wirft die Staatsanwältin vor, sich als Profis ausgegeben zu haben. Der Haupttäter gründete, um seine Machenschaften zu verschleiern, nacheinander elf Firmen. Zudem gelang es ihm, dass diese bei der Suche nach einem Thermen-Notdienst im Internet an erster Stelle erschienen.

Bei den frierenden Kunden untersuchte man die defekten Geräte, gab vor ein Ersatzteil bestellen zu müssen, kassierte das Geld dafür, tauchte aber nie wieder auf. Teilweise wurden Alibireparaturen durchgeführt oder alte Teile aus und wieder eingebaut. Insgesamt 70 Schadensfälle glaubt die Anklage den Beschuldigten nachweisen zu können.

Keine abgeschlossene Installateurasubildung: Boten den Kunden eine “Show”

Kein einziger Angeklagter besitzt eine abgeschlossene Installateurausbildung, der Hauptbeschuldigte will im Betrieb seines mitangeklagten Vaters, der selbst Laie ist, durch einen dort beschäftigten Konzessionär zweieinhalb Jahre eine Lehre absolviert haben. Doch nach einem Streit mit einem Lehrer brach er diese ab.

Der 22-Jährige war als einziger teilgeständig und nahm zu einem Großteil die Schuld an den Betrügereien auf sich. Zugleich behauptete er, dass zu 80 Prozent “richtig gearbeitet” wurde. Und den Kunden sei immer eine “Show geboten worden”. Neben den Thermenbesitzern wurden auch andere Firmen geschädigt. Für 44.000 Euro wurde Material bestellt, aber nie bezahlt.

(APA/Red)

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