G-8-Länder wollen aus der Schuldenfalle
Die Europäer hätten bereits ein umfassendes Paket einschneidender Maßnahmen ergriffen, um die Schuldenkrise in einigen Euro-Ländern in den Griff zu bekommen, hieß es in der Gipfelerklärung. Sie versprachen, einen rigorosen finanzpolitischen Gesundungskurs durchzuhalten. Zugleich gehe es um Strukturreformen zur Wachstumsstärkung.
Auch das seit Jahren immens verschuldete Japan will die nachhaltige Konsolidierung der öffentlichen Finanzen nicht aus den Augen verlieren. Das gelte, obwohl das Land als Folge der Natur- und Nuklearkatastrophen der jüngsten Vergangenheit vor einem kostenreichen Wiederaufbau steht. Japan hat durch das Jahrhundertbeben im März einen schweren Rückschlag erlitten. Nach der Ratingagentur S&P warnte am Freitag auch Fitch die drittgrößte Volkswirtschaft davor, dass die Note für ihre Kreditwürdigkeit wegen der kaum absehbaren Kosten für den Wiederaufbau gefährdet sei.
Die Einschätzung der weltwirtschaftlichen Entwicklung fiel angesichts der großen Schuldenprobleme zurückhaltend aus. Zwar werde der Aufschwung kräftiger. Die globale Wirtschaft befinde sich aber in schwierigem Fahrwasser und es gebe erhebliche Risiken, die die Entwicklung beeinträchtigen könnten. Die Weltwirtschaft brauche neue Wachstumstreiber. Die Wachstumspotenziale müssten durch Forschung, Ausbildung und Innovation vergrößert werden. Hier spiele das Internet, mit dem sich die G-8 eingehend befasst, eine bedeutende Rolle.
Die Gruppe spricht sich zudem ausdrücklich für ein “grünes Wachstum” mit mehr Nachhaltigkeit aus, damit die Klimaprobleme nicht noch weiter angeheizt würden. Weiterhin Sorge bereiten der G-8 die starken Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft. Die Bemühungen für ein ausgewogeneres Wachstum laufen allerdings inzwischen nicht mehr in der G-8, sondern in der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer, der G-20.