Am Nachmittag werden zunächst zahlreiche bilaterale Gespräche stattfinden. Erster Termin Merkels ist ein Mittagessen mit US-Präsident Bush. Hauptthemen des Gipfels sind die Hilfe für Afrika und der Klimaschutz, wo es v.a. die USA zu überzeugen gilt.
Großbritanniens Premier Blair sieht sich laut Guardian in der Lage, Bush zur Annahme von konkreten Zielen zur Reduzierung von Treibhausgasen bewegen zu können. Es sei zwar unklar, welchem Ziel Bush genau zustimmen werde. Die USA bewegten sich jedoch in der Klimadebatte. Überschattet werden könnte der Gipfel vom zuletzt offen ausgetragenen Streit zwischen Russland und den USA um die US-Pläne der Errichtung eines Raketenabwehrsystems in Europa.
Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel kündigte vor dem Gipfel an, der Globalisierung ein menschliches Gesicht geben zu wollen. Im Tagesspiegel schrieb sie, dazu werde die Anerkennung sozialer Mindeststandards benötigt. Die Entwicklung sozialer Sicherungssysteme in Schwellenländern ist eine wichtige Zukunftsaufgabe, um den rasanten Industrialisierungsprozess gerecht zu gestalten.
Offiziell beginnt die Konferenz am Abend mit einem Essen der Staats- und Regierungschefs und ihrer Partner auf Schloss Hohen Luckow, 25 Kilometer südlich von Heiligendamm. Die ersten Arbeitssitzungen finden am Donnerstag statt. Am Freitag sind zum Abschluss Staats- und Regierungschefs aus Afrika und aus den wichtigen Schwellenländern China, Brasilien, Indien, Mexiko und Südafrika zu Gast. Rund um den Gipfel werden zahlreiche Protest-Kundgebungen von Globalisierungskritikern abgehalten.