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Fußball: Wiener Austria erreicht Viertelfinale des Women's Europa Cups

Austria nahm Hürde Anderlecht.
Austria nahm Hürde Anderlecht. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die Wiener Austria steht im Viertelfinale des Women's Europa Cups. Der Spitzenreiter der heimischen Fußball-Bundesliga schlug am Mittwoch Anderlecht mit 2:1 und bekommt es nun mit Sparta Prag zu tun.

Die Wiener Austria hat sich am Mittwoch ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk erspielt. Nach dem 2:1-Sieg über Anderlecht im Achtelfinal-Rückspiel überwintert der Frauen-Fußball-Bundesliga-Tabellenführer im Women's Europa Cup und kämpft im Februar 2026 gegen Sparta Prag um den Halbfinaleinzug. "So etwas hätten wir uns zu Saisonbeginn niemals gedacht", sagte Kapitänin Carina Wenninger. Zufrieden bilanzieren konnte auch St. Pölten nach dem ersten Punkt in der Champions League.

Anderlecht früh in Rückstand

Während im Hinspiel in Belgien Almedina Sisic (86.) spät das Siegestor zum 1:0 erzielt hatte, mussten die fast 2.000 Austria-Fans, darunter Hunderte vom "harten Kern" des Männer-Team-Anhangs, diesmal nicht so viel zittern. Katharina Schiechtl (16.) und Courtney Strode (54.) waren mit ihren Treffern dafür verantwortlich. "Es war wieder einmal eine extrem starke kämpferische Leistung. Wir haben ein sehr gutes Ausrufezeichen setzen können, womit uns auch international jetzt einige am Zettel haben werden. Überraschen werden wir keinen mehr", sagte Wenninger.

Großer Trumpf ist die Defensive. Abgesehen vom Gegentor durch Klara Folkesson (79.) wurden in 180 Minuten kaum Topchancen zugelassen. Damit gab es in acht Europacup-Spielen erst sechs Gegentore. In der Liga waren es in elf gewonnenen Partien bei 35 Treffern gar nur drei. "Den Gegner vorm Tor weg zu halten, ist eine Riesenstärke von uns und wir sehen, dass wir auch auf hohem europäischen Niveau abliefern können", resümierte Kenesei nach einer "fast magischen Nacht".

Austria "breiter aufgestellt"

Laut Wenninger verteidige man mit "extremem Herz", zudem habe jedes internationale Spiel dabei geholfen, als Team zu reifen. "Und natürlich ist der Glaube an das eigene Team mit jedem Sieg mehr und mehr gewachsen." Von einer Lücke nach dem Abgang von Toptorschützin Verena Volkmer im Sommer ist nichts zu sehen. "Wir sind jetzt breiter aufgestellt, jeder kann gefühlt ein Tor schießen, das macht uns noch einmal schwerer auszurechnen", meinte der Austria-Coach.

Das auch für Sparta Prag, die Tschechinnen mit dem österreichischen Trainer Michael Steiner gilt es Mitte Februar aus dem Weg zu räumen. Druck hat die Austria, die 425.000 Euro an Europacup-Prämien eingeheimst hat, aber keinen. "Wir haben schon jetzt eine sehr schöne Erfolgsgeschichte geschrieben", betonte Wenninger, die im Hinblick auf eine mögliche Finalteilnahme einen "weiten Weg" sah. Auch Kenesei hielt den Ball flach. "Wir sind nicht in die Saison gegangen mit der Erwartung, im Europacup-Viertelfinale zu spielen, deshalb ist alles nur noch Draufgabe, was noch kommt."

St. Pölten mit Comeback

St. Pölten machte auf höchster Europacupebene im vierten Match mit einem 2:2 bei Valerenga Oslo den ersten Punkt. Da der nach einem 0:2 eingefahren wurde, darf er als gewonnener bezeichnet werden, auch wenn er im Kampf um den Aufstieg wohl zu wenig sein wird. "Es ist richtig cool, dass wir erstmals gepunktet haben, das ist das Wichtigste und gibt uns extrem viel Aufwind", sagte SKN-Kapitänin Jennifer Klein.

Ihr Elfmetertor (56.) bewahrte die Niederösterreicherinnen vor einer neuerlichen Niederlage. "Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, waren immer einen Schritt zu spät. Dann waren wir viel klarer im Plan drinnen, das müssen wir mitnehmen." Laut Coach Laurent Fassotte sei der "tolle Teamgeist" ausschlaggebend gewesen für den Punktgewinn. Über die "großartige Reaktion" seiner Truppe nach dem 0:2-Rückstand war der Belgier sehr glücklich. Am 9. Dezember gegen Juventus Turin und am 17. Dezember bei der AS Roma warten die letzten Aufgaben in der Ligaphase.

Austria gegen Vienna

Zuvor gilt es in der Liga am Sonntag gegen Salzburg und am 6. Dezember in Neulengbach zu bestehen. Die fünf Punkte vorausliegende Austria gastiert ohne die verletzten Elisa Pfattner und Maria Agerholm am Sonntag bei der Vienna und empfängt am 7. Dezember Sturm Graz. "Wir wollen den Platz an der Sonne über den Winter behalten", betonte Kenesei. Ob die Spielgenehmigung für die Ende Oktober verpflichtete Dominika Skorvankova bis zum Vienna-Spiel eintreffen wird, ist offen.

(APA/Red)

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