Bis zum 3.000 Teilnehmer werden beim Protestmarsch vom Bahnhof Hütteldorf zur Südtribüne des Hanappi-Stadions erwartet. Auch während des Spiels gegen den achtplatzierten Wiener Neustadt werden sich die Proteste bemerkbar machen. Somit spielt der Rekordmeister am Samstag nicht nur gegen die eigene Negativserie sondern auch gegen den Unmut der Fans. Sportdirektor Helmut Schulte hat kein Verständniss. “Es wäre gut, würden die Fans ihre Mannschaft unterstützen. Diejenigen, die das machen, sind auch diejenigen, die Rapid im Herzen haben und nicht nur herkommen, um Siege zu feiern. Wer sich dazu nicht aufraffen kann, sollte vielleicht gar nicht kommen”, erklärte der Deutsche am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.
Rapid steht vor großen Problemen
Trainer Peter Schöttel versucht derweil mit Durchhalteparolen über Wasser zu halten. “Ich versuche, die Mannschaft darauf einzustellen, sie aufzurichten und gut vorbereitet in die Partie zu schicken”, versprach der Wiener. Sollte Rapid gegen Wiener Neustadt erneut verlieren, muss der angezählte Rapid Coach wohl endgültig um seinen Job zittern. “Ich mache mir keine Illusionen und kenne das Geschäft.”, meinte Schöttel. “Die Mannschaft muss nicht für mich siegen, sondern für sich selbst.” Die Vereinsführung steht bislang hinter dem 45jährigen Trainer. “Wir sind Kameraden in Erfolg und Misserfolg”, stellte Helmut Schulte klar.
Die Lage ist nicht hoffnungslos
Obwohl sich Schulte von den Fans mehr Unterstützung wünscht, kann er der Unmut der Fans durchaus nachvollziehen. “Wenn ein Club wie Rapid neun Spiele nicht gewinnt, ist es das Normalste auf der Welt, dass die Luft dünn wird. Da muss man sich Fragen stellen und kritisieren lassen, da wird es allerhöchste Zeit, dass man in die Erfolgsspur zurückkehrt.” Dabei verlangte der Sportdirektor vor allem von der Mannschaft eine Reaktion. “Die Spieler dürfen sich durch Kritik nicht verunsichern lassen, genau das ist aber passiert. Wir müssen diesen Teufelskreis durchbrechen und die Verunsicherung überwinden”, forderte der 55-Jährige. Die Lage sei “ernst, aber nicht hoffnungslos.” Der Sportdirektor, der seit seinem Engagement bei Rapid noch keinen Sieg erleben durfte, will aus der aktuellen Misserfolgen auch etwas Positives mitnehmen. “Es wird wahnsinnig interessant sein, wie die Mannschaft auf diese Druck-Situation reagiert.”