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Fußball: Rapid als heimlicher Sieger im 306. Wiener Derby

Auch nach der roten Karte gegen Stephan Palla hatte Rapid das Wiener Derby fest im Griff
Auch nach der roten Karte gegen Stephan Palla hatte Rapid das Wiener Derby fest im Griff ©APA
Zum zehnten Mal in Folge bleibt der Rekordmeister sieglos im Duell gegen die Austria. Aufgrund des Spielverlaufs dürfen sich die Rapidler allerdings als heimlicher Sieger fühlen. Trotz langer Unterzahl hatte man das Spiel über weite Strecken fest im Griff.

Erneut musste Rapid über eine Stunde mit einem Mann weniger auf dem Platz auskommen. Gegen Sturm Graz musste Maximilian Hofmann schon in der ersten Minute vom Platz, diesmal war es Stephan Palla der sich aufgrund mehrmaligen Foulspiels schon in der 26. Minute verabschiedete. “Er war in der zweiten Aktion übermotiviert, hätte das Bein zurückziehen müssen. Wenn man schon eine Gelbe Karte hat, muss man besser attackieren”, meinte Rapid Trainer Zoran Barisic. Diese Serie sollte nun ein Ende finden. “Wir haben uns das Leben wieder selbst schwer gemacht, das soll nicht einreißen, ich will schon wieder einmal ein Spiel zu elft beenden.”

Hofmann erlitt Hexenschuss

Innerhalb kürzester Zeit war Barisic zu einigen Planänderungen gezwungen. Steffen Hofmann, der nach seinem Samstag erlittenen Hexenschuss mit der Mannschaft gemeinsam aufwärmte, musste kurz vor Anpfiff doch passen. “Steffen hat verhindert, dass sein Kind niederfällt und dabei den Hexenschuss erlitten”, verriet Barisic. Somit rückte der zuletzt noch angeschlagene Marcel Sabitzer in die Startelf und hinterließ einen guten Eindruck bei seinem Trainer. “Er hat seine Sache sehr gut gemacht, war viel unterwegs”, lobte Barisic den jungen Offensivspieler.

„Eine ansprechende Leistung”

Obwohl Stephan Palla bereits in der ersten Hälfte die Ampelkarte zu sehen bekam, übernahm Rapid vor allem in der zweiten Halbzeit die Kontrolle über das 306. Wiener Derby. Gegen Ende war man dem Sieg sogar etwas näher als die Favoritner. “Wir wollten in der zweiten Hälfte auch nach vorne Akzente setzen, das ist uns auch ganz gut gelungen. Mit ein bisschen Glück hätten wir als Sieger vom Platz gehen können”, weiß auch Barisic. Obwohl im Prestigeduell der Wiener Topklubs keine Tore gefallen sind, war das Spiel für den Rapid Coach durchaus ansprechend. “Für Trainer war es ein ganz interessantes Spiel. Die Austria war sehr gut organisiert, hat die Räume verdichtet. Und wir haben der Austria kaum Raum gegeben, um sich zu entfalten”, analysierte Rapids Trainer. “Das 0:0 geht in Ordnung.” Ähnliche Zufriedenheit war auch bei den Spielern zu spüren. “Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung diese Woche. Wir sind zwar Maschinen, aber keine Götter, die alles niederrennen. Am Ende sind wir ein bisschen müde geworden”, meinte Mario Sonnleitner.

Austria ohne Selbstvertrauen

Dennoch wartet der Rekordmeister seit dem 1:0 Erfolg in Favoriten im März 2011 auf einen Derbysieg. In den jüngsten zehn Duellen setzte es fünf Niederlagen und fünf Unentschieden. “Wir haben die letzten beiden Duelle nicht verloren und die Leistung heute sollte uns Mut machen für die Zukunft”, meinte Barisic. Das die Negativserie in dieser Saison reißt scheint gar nicht so unwahrscheinlich. Die Wiener Austria läuft weiterhin ihrer Meisterform hinterher. Im Derby am Sonntag stand die Abwehr der Gäste zwar größtenteils sicher, das Offensivspiel ließ allerdings zu Wünschen übrig. Für Coach Nenad Bjelica gibt es dafür einen einfachen Grund. “Ohne Selbstvertrauen kann man nicht Fußball spielen. Die Spieler haben bei jedem Ballkontakt Angst, einen Fehler zu machen”, sagte der Kroate. “In der Offensive läuft es nicht, da fehlt es an Klarheit und Ideen. Daran müssen wir arbeiten”, war sich Bjelica bewusst.

Konzentration auf Zagreb

Die Austrianer müssen jedenfalls schnell in die Spur finden, steht doch bereits nach dem Meisterschaftsspiel zu Hause gegen Wiener Neustadt am 21. August das erste Duell mit Dinamo Zagreb um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League an.

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