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Fußball-WM: BRD im Losglück

Das sprichwörtliche Losglück ist der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor der zweiten Heim-WM nach 1974 treu geblieben. Titelverteidiger Brasilien hat Kroatien als stärksten Gegner.  Grafik

Mit Costa Rica, am 9. Juni 2006 in München Gegner im WM- Eröffnungsspiel, Polen und Ecuador erhielt das als Kopf der Gruppe A gesetzte Team von Bundestrainer Jürgen Klinsmann am Freitagabend bei der Auslosung in Leipzig durchweg lösbare Aufgaben für die Vorrunde der 18. Weltmeisterschaft. Mit einem Lächeln quittierte Klinsmann die Namen der drei Gegner, die dem deutschen Team von den Fußball-Legenden Johan Cruyff (Ecuador), Pele (Polen) und Lothar Matthäus (Costa Rica) zugelost wurden.

„Wir sind gut weggekommen. Wenn ich die anderen Gruppen sehe, wo es richtig geballert hat, da haben wir doch wieder etwas Losglück gehabt“, sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger in einer ersten Reaktion und auch Klinsmann betonte, „es hätte schlimmer kommen können“.

„Wir sind zufrieden, eine machbare Gruppe. Wir werden die Aufgabe voll Elan angehen und da müssen wir durch“, meinte Klinsmann, der jedenfalls „ein gutes Gefühl“ verspürt. Ecuador (am 20. 6. in Berlin Gegner) und Costa Rica sind für den Gastgeber Länderspiel-Neulinge, „werden aber auf keinen Fall unterschätzt“ und die Polen hätten eine sehr gute Qualifikation gespielt“, so der DFB-Teamchef. Die Polen (14.6. in Dortmund zu bekämpfen), in der Österreich-Gruppe hinter England Zweite, wurden bei der siegreichen WM 1974 im Halbfinale mit 1:0 besiegt, vielleicht ein gutes Omen für Ballack und Co. Ihre Vorgänger haben von 14 Treffen mit dem Nachbarn bei zehn Siegen keines verloren.

Sollte die Klinsmann-Elf die Vorrunde als Gruppensieger überstehen, würde sie der Weg zum Achtelfinale am 24. Juni erneut nach München führen. Die weiteren Stationen auf dem Weg zur ersehnten Endspiel-Teilnahme wären wiederum Berlin (30.6./Viertelfinale) und Dortmund (4.7./Halbfinale). Als Zweiter der Gruppe A müsste das DFB-Team am 25. Juni zum Achtelfinale in Stuttgart antreten. Weitere Stationen wären dann Gelsenkirchen (1. Juli) und München (5.7.). Eine Neuauflage des WM-Finales von 2002 (0:2) gegen Brasilien ist frühestens im Halbfinale möglich.

In der von FIFA-Mediendirektor Markus Siegler geleiteten Auslosung vor 4.000 geladenen Gästen in der Messehalle 1 und geschätzten 320 Millionen Fußball-Anhängern weltweit vor dem TV traf es die Niederlande besonders hart. Die „Oranjes“ treffen in der Gruppe C (Hammergruppe) auf den zweifachen Weltmeister Argentinien, Serbien-Montenegro und WM-Neuling Elfenbeinküste. Die Holländer (damals unter Trainer Ernst Happel) waren im Finale 1978 den „Gauchos“ erst in der Verlängerung unterlegen. Titelverteidiger Brasilien (F) ist gegen Kroatien, Australien und Japan klarer Favorit, der fünffache Champion wird sich beim Weiterkommen kaum stören lassen. England, Qualifikationssieger der Österreich-Gruppe, dürfte es in der Gruppe B mit Schweden und Paraguay nicht gerade leicht haben.

Die Schweiz, im Playoff gegen die Türkei erfolgreich, hat in der Gruppe G wie schon bei der EM 2004 sowie in der aktuellen Qualifikation wieder Frankreich, ferner Südkorea und Togo als Konkurrenten. Italien gegen Tschechien lautet wohl in Gruppe E das Duell um den Gruppensieg, Mexiko/Portugal (D) bzw. Spanien/Ukraine (H) heißen die Favoriten in den restlichen der insgesamt acht Gruppen.

Bevor Kameruns Ex-Star Roger Milla die knapp 30-minütige Auslosungszeremonie um 21.43 Uhr mit der Festlegung der restlichen sechs Gruppenköpfe eröffnete, präsentierte sich das Gastgeberland in einer knapp einstündigen Show. TV-Moderator Reinhold Beckmann und Top-Model Heidi Klum führten zweisprachig durch das Programm, in dem die Organisatoren das WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ in Bilder umsetzten. Zu den Höhepunkten zählten die Auftritte von Pop-Sänger Juanes und des niederländischen Magiers Hans Klok sowie ein Film von Regisseur Wolfgang Becker zu den Klängen des Bolero von Maurice Ravel.

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