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Fußball: Schweres Prestige-Duell

Eine Heimpremiere unter erschwerten Umständen. Das berühmte Funkeln in den Augen von ÖFB-Teamchef Hans Krankl war wieder da vor dem Duell am Montag gegen die kroatische Nationalmannschaft.

Die Tatsache, dass mehr Fragen zum Thema Bodenverhältnisse und Verletzungsgefahr gestellt wurden, als zur sportlichen Situation vor dem freundschaftlichen Länderspiel gegen Kroatien am Mittwoch (20:30 Uhr/live ORF1) brachten den Emotionsmenschen in Wallung. Eine einhellige Meinung gab es aber am Dienstag auch unter den Spielern: Es ist ein Skandal, dass sich Wien als Sportstadt rühmt und es nicht schafft im Ernst Happel-Stadion (der größten Sportstätte des Landes und die EM-Finalarena 2008) für eine Rasenheizung zu sorgen.

GAK-Kapitän Toni Ehmann (ist so wie sein Vereinskollege Rene Aufhauser grippe-geschwächt, bei Aufhauser droht wegen 38 Grad Fieber sogar der Ausfall) sprach gar von „irregulären Platzverhältnissen“. Krankl, der seit dem 3:3 in Nordirland in Spieler- und Fan-Kreisen für seinen Wut-Ausbruch vor laufenden Kameras und der sensationellen Brandrede über den australischen Schiedsrichter, Gegner sowie Gott und die Welt mit dem berühmten „Irre-regulär“ als Höhepunkt, zur Kultfigur wurde, saß daneben und verzog zunächst noch keine Miene.

Wenig später holte der Teamchef dann erneut zum verbalen Abfahrtslauf aus, nachdem noch er selbst am Vortag von einer Betonwüste gesprochen hatte. „Ich war heute um 10:00 Uhr im Stadion und der Platz ist staubtrocken. Es ist nicht eisig, aber wir werden beim Abschluss-Training um 18:00 Uhr sehen, wie die Verhältnisse wirklich sind. Es werden aber sicher elf Spieler auflaufen, die nicht raunzen. Die Zeiten, als jemand nicht ersetzt werden konnte, sind vorbei. Jeder ist zu ersetzen.“

„Im Leben gibt es viele gefährliche Sachen. Alleine die Fragen an die Spieler nach Ausrüstung und Schuhwerk fördern negative Gedanken. Wir müssen positiv denken. Eine positive Grundeinstellung ist sich jeder Profi-Spieler schuldig. Ich hoffe, dass keiner mehr krank wird, sonst gehen mir die Spieler aus.“

Die „GAK-Grippe“ hatte zunächst Andreas Schranz, dann auch Aufhauser (hütete das Bett – Krankl: „Ich glaube nicht, dass er spielen kann“) und Ehmann („Ich habe Gliederschmerzen, aber ich kann 99 Prozent der Medikamente wegen der Doping-Regularien nicht nehmen. Vielleicht sollten die Fußballer auch Asthmatiker werden“) erwischt. GAK-Mittelfeldspieler Rene Aufhauser fällt nun jedenfalls fix wegen einer Grippe aus, an seiner Stelle wurde Markus Kiesenebner (Austria/5 Länderspiele/1 Tor) nachnominiert. Und mit GAK-Kapitän Toni Ehmann fiel noch am Dienstag nach Schranz und Aufhauser der dritte „Rotjacke“ wegen einer Grippe für das Länderspiel gegen Kroatien aus. An seiner Stelle wurde Yüksel Sariyar (Pasching/1 Länderspiel/1 Tor) nachnominiert.

„Wir wollen ein gutes Resultat und das wäre ein Sieg oder ein Unentschieden. Jedes Länderspiel ist eine Prestigesache und die Kroaten sind unsere Freunde. Wir wollen ihnen zeigen, dass wir auch Fußball spielen können“, so Krankl.

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