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Fußball: Neues TV-Zeitalter

Eineinhalb Wochen nach der T-Mobile-Bundesliga rollt ab Freitag auch wieder der Fußball in der Red Zac-Erste Liga. Die Saison 2004/05 ist eine besondere.

Einerseits beginnt für die zweithöchste Spielklasse ebenfalls ein neues TV-Zeitalter mit den neuen Partnern Premiere und ATVplus, andererseits wird sie zum letzten Mal von zehn Vereinen bestritten. Im nächsten Sommer steigen die drei Regionalmeister direkt auf, so dass es ab 2005/06 eine Zwölferliga geben wird.

Die Red Zac-Liga wird ihrem Motto „der junge österreichische Weg – heute für morgen“ noch gerecht. Statt bisher zwei U21- und drei U23-Akteuren müssen künftig sechs junge Leute (je drei) auf dem Spielbericht aufscheinen und zumindest einer auch von Beginn an zum Einsatz kommen. „Verstößt ein Verein auch nur in einem Spiel gegen diese Regelung, erhält er von den rund 300.000 Euro aus dem TV-Topf keinen Cent“, sagt der für den Spielbetrieb zuständige Bundesliga-Vorstand Thomas Kornhoff.

In der Red Zac-Liga gibt es also noch ein „Gentlemen Agreement“ und es hält inzwischen schon fünf Jahre. „Die zweite Klasse ist längst die innovative Kraft des heimischen Fußballs“, freut sich Kornhoff und verweist gemeinsam mit seinem Amtskollegen Peter Westenthaler, der für Marketing und Lobbying zuständig ist, auf den Österreich-Anteil 2003/04 von 83,6 Prozent, dem 16,4 Prozent Legionäre gegenüberstehen. 39 Prozent der eingesetzten Spieler waren unter 23, 33 Prozent sogar unter 21 Jahre.

Den Appell von ÖFB-Präsident Friedrich Stickler, die T-Mobile-Bundesliga aufzustocken, nahm die Red Zac-Erste Liga sehr positiv zur Kenntnis. Die Anheben von zehn auf zwölf Zweitligisten sei nur eine Notlösung, die Erste Liga sehe das Ansinnen Sticklers positiv, es werde ein Thema bleiben, so Kornhoff, der eine Realisierung einer Aufstockung der Elite-Klasse für 2005/06 als „eher unwahrscheinlich“ bezeichnete.

Westenthaler sieht die Situation ähnlich. „Die jüngste Abstimmung unter den zehn T-Mobile-Ligisten ist mit 9:1 gegen eine Aufstockung ausgefallen“, berichtete der Wiener. LASK-Sportdirektor Klaus Lindenberger hält hingegen eine Anhebung für „notwendig“. Er habe nichts gegen gute Ausländer, „aber in einer Zehnerliga hat die Jugend keine Chance, sich zu etablieren, weil die Vereine entweder um den Titel spieln müssen oder gegen den Abstieg kämpfen müssen, dazwischen gibt es nichts“, meint der frühere Teamkeeper.

Westenthaler und Kornhoff erwarten unisono eine spannende, ausgewogene und interessante Meisterschaft, in der es einige Klubs gebe, die um den Aufstieg mitspielen würden. Viel erhofft sich das Duo auch von den neuen TV-Partnern. Premiere überträgt alle Partien in Konferenz-Schaltung live und bietet die Sendung „Talk und Tore“ an, während ATV+ in „Volltreffer“ über die Erste Liga berichtet.

Vereine, Spieler, Sponsoren freuen sich gemeinsam auf das neue TV-Zeitalter, das ihnen mit den beiden Sendern eine neue Plattform bietet. „Es wird berichtet wie noch nie und das wird sich positiv auswirken“, sagt Irene Schantl, die Marketing-Leiterin von Liga-Sponsor Red Zac. Dieser hat seinen Werbewert in der vergangenen Saison von 5,3 auf 5,7 Mio. Euro gesteigert. Jener der Hauptsponsoren der Vereine belief sich auf knapp 7,6 Mio. Euro.

Diese Werte sowie die mehr als 300.000 Zuschauer (Schnitt 1.697 pro Spiel) 2003/04 wolle man laut Westenthaler in der kommenden Saison zumindest halten. Und das, obwohl man in der „Kaderschmiede Österreichs“ nach SV Mattersburg mit Wacker Tirol zum zweiten Mal in Serie einen absoluten Publikumsmagneten verloren habe.

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