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Fußball-Bundesliga: Europacup-Traum von Austria Wien lebt weiter

Die Fans der Wiener Austria können weiter vom Europacup träumen.
Die Fans der Wiener Austria können weiter vom Europacup träumen. ©APA/WERNER KERSCHBAUMMAYR (Archivbild)
Die Wiener Austria kann sich glücklich schätzen. Vor allem dank Dominik Fitz, der mit einer Vorlage und dem entscheidenden Tor in letzter Minute zum 2:1-Erfolg gegen den WAC zum Spieler des Spiels wurde.

Der kuriose Lucky Punch passe perfekt zu Dominik Fitz, lobte Austria Wien-Trainer Christian Wegleitner. Der interimistische Coach sieht sich nun mit seinem Team am Freitag (19.30 Uhr/Wien) und am Dienstag der nächsten Woche (19.00/Hartberg) vor der Herausforderung gegen den TSV Hartberg, wobei der Sieger zur Europacup-Qualifikation vorrücken kann.

Fitz-Tor ersparte Austria Wien Verlängerung

Die Kombination aus regennassem Geläuf und dem Gefühl von Fitz erwies sich für den WAC im Duell des Ersten mit dem Zweiten der Qualifikationsgruppe als folgenschwer. Der Konter laufende Fitz erspähte den Ausrutscher des weit vor seinem Tor stehenden Lukas Gütlbauer und nahm aus dem Halbfeld heraus genau Maß. Der zurückeilende Goalie warf sich dem Ball umsonst hinterher. "Ich habe nur gesehen, dass der Tormann ausgerutscht ist, dann hab' ich gedacht, 'ich probier's'. Zum Glück ist es sich ausgegangen", sagte Fitz bei Sky.

Schon die frühe Führung durch Bundesliga-Premierentorschütze Matteo Meisl hatte er mit einem gefühlvollen Eckball vorbereitet. "Ich hatte einen kurzen Durchgänger, die letzten zwei, drei Wochen waren viel besser", erklärte das violette Urgestein, das sein neuntes Ligator im Frühjahr bejubeln durfte. Der 24-Jährige krönte eine bessere zweite Hälfte seines Teams und ersparte seiner Truppe eine kräftezehrende Verlängerung. Im Hinblick auf die Spiele drei und vier innerhalb von elf Tagen eine besonders rücksichtsvolle Tat.

Nun wartet im Play-off-Finale Hartberg auf Austria Wien

"In der zweiten Hälfte haben wir mit Energie, mit Spielwitz und Mut und so viel Leidenschaft gespielt - Wahnsinn", lobte Wegleitner die Mannschaft, die sich nicht zuletzt für die 0:4-Heimwatschen gegen den WAC zehn Tage zuvor revanchierte. Michael Wimmer kostete das 0:4 seinen Trainerjob, der Weg wurde frei für Wegleitner, bis dahin Wimmers "Co". "Er macht es sehr, sehr gut. Wir sind dankbar, dass er uns aus dieser blöden Situation herausgeholt hat", gab Kapitän Manfred Fischer nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel unter dem Neuen an.

Für den Steirer Fischer ist in den Duellen mit Hartberg alles möglich. Der Sieger wird mit dem Einstieg in die 2. Qualirunde zur Conference League (25. Juli und 1. August) belohnt. "Wenn wir so auftreten als Einheit, die bis zur letzten Minute an den Sieg glaubt, dann wird es schwer für Hartberg. Aber sie sind auch gut drauf", meinte er über den Fünften der Meistergruppe, gegen den man eine ausgeglichene Saisonbilanz (1:2/auswärts und 3:1/heim) aufweist.

Austria Wien-Sport-Vorstand Jürgen Werner kritisiert Manfred Schmid

Der WAC verabschiedete sich etwas unglücklich in die Ära von Rückkehrer Dietmar Kühbauer, der im Sommer Manfred Schmid ablöst. Dieser gab sich nach dem abrupten Saisonende entspannt, musste sich aber Kritik von Austria Wien-Sport-Vorstand Jürgen Werner gefallen lassen. "Das Respektloseste, was ich in 30 Jahren Fußball erlebt habe", wetterte Werner schon vor der Partie über Schmid, der sich beim 4:0 des WAC am Verteilerkreis von violetten Fans hatte feiern lassen. Die halten dem ehemaligen Coach nach seinem Aus bei der Austria im Dezember 2022 noch immer die Treue.

"Anscheinend hat er das eine oder andere nicht verkraftet", meinte Schmid nach Abpfiff lapidar. "Solche Interviews verstehe ich nicht ganz. (...) Es geht nur um die Beziehung zwischen Austria Wien, den Fans und mir. Das wird auch der Jürgen Werner nicht ändern können", sagte Schmid und betonte, sich etwa mit Austria-Spielern ausgesprochen und für die Aktion entschuldigt zu haben. Sein Fazit: "Respekt und Anstand kann man sich nicht kaufen."

Eine Rückkehr zu den Veilchen, wie man mancherorts spekulierte, sei aktuell nicht denkbar. "So lange er dort ist, ganz bestimmt nicht", gab Schmid im Hinblick auf Werner an. Eine solche Rochade sei freilich ohnehin "nie ein Thema" gewesen", bestätigte wiederum Werner. Wer der neue Coach sein könnte, wollte Werner naturgemäß nicht verraten. Man habe schon "einige Gespräche geführt" und wolle "einen Trainer, der zu unserem Stil passt. Wir wollen nicht wieder alles über den Haufen werfen."

(APA/Red)

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