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Fürst stellt Mitgliedschaft im Europarat in Frage

Der Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein hat die Mitgliedschaft seines Landes im Europarat in Frage gestellt. Sie habe mehr Schaden als Nutzen gebracht.

Dies sagte er in einem Interview im Magazin des „Vaterlands“ zum Staatsfeiertag am kommenden Freitag. Der Druck der EU auf den Finanzplatz habe zu einem Abfluss der Gelder aus Europa geführt.

„Die Mitgliedschaft im Europarat kostet uns nur Zeit und Geld, und wie man sieht, schadet sie uns jetzt mehr, als sie uns nützt“, sagte der Fürst in dem Interview. Die Mitgliedschaft im Europarat sei für Liechtenstein von geringerer Bedeutung. Er habe in den vergangenen zehn Jahren durch die Erweiterung und die Vertiefung der EU stark an Bedeutung verloren und dieser Prozess werde weitergehen.

Fürst Hans-Adam II. und Erbprinz Alois gaben sich in dem Interview auch überzeugt davon, dass das Bankgeheimnis in Liechtenstein gewahrt bleibt und in den Diskussionen um die Zinssteuer-Richtlinie eine ähnliche Lösung wie mit der Schweiz herauskommen wird. „Was die Sauberkeit des Finanzplatzes betrifft, haben wir zum Teil strengere Bestimmungen als innerhalb der EU“, sagte er.

Es sei sicher richtig, dass die Standards so hoch seien. „Aber es kann andererseits nicht unser Ziel sein, in Liechtenstein zum Beispiel eine höhere Quellensteuer einzuführen als in irgendeinem anderen EU-Staat“, sagte der Fürst weiter. Er kritisierte zudem die Politik der EU scharf: „Das Einzige, was Europa mit seinem Druck auf Liechtenstein und andere Finanzplätze erreicht, ist, dass die ganzen Gelder von Europa weggehen“, sagte er. Dies sei teilweise bereits passiert. „Man muss diesen Herrschaften auch einmal klar machen, dass sie sich ins eigene Bein schießen. Das sind sozialistische Ideen, die im Grunde genommen schon im letzten Jahrhundert gescheitert sind“, sagte der Landesfürst. Es seien dann einfach andere Regionen, die davon profitierten.

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