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Fünfter Triumph in Serie

Der "König der Athleten" wankte am Sonntag gewaltig, doch er fiel nicht: Weltrekordler und Olympiasieger Roman Sebrle gewann den Zehnkampf erst im abschließenden 1.500-m-Lauf. 

Der Tscheche holte sich nach einem hochdramatischen 1.500-m-Lauf mit der Jahresweltbestleistung von 8.534 Punkten noch zum fünften Mal in Serie den Zehnkampf-Sieg im Mehrkampf-Mekka Götzis – ein Kunststück, das bisher keinem Mehrkämpfer gelungen ist. Österreichs Hallen-EM-Dritter Roland Schwarzl wurde bei brütender Hitze mit 7.975 Zählern Achter und übertraf damit das Limit für die X. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki (6. bis 14. August) um 25 Punkte. Hinter dem wegen einer Grippe sichtlich geschwächten Sebrle landeten der Ungar Attila Zsivotzky (8.480) sowie der nach neun Disziplinen noch führende Hallen-Vizeeuropameister Alexander Pogorelow (8.429) aus Russland auf den Ehrenplätzen. Der Olympia-Zweite Bryan Clay, der nach einem verpatzten Weitsprung (5,54 m) eine fulminante Aufholjagd gestartet hatte und nach neun Bewerben bereits Fünfter gewesen war, ging über 1.500 Meter völlig ein. Der US-Amerikaner fiel mit 7.961 Zählern noch hinter Schwarzl auf Rang neun zurück.

Während Zsivotzky über 1.500 m knapp vor Sebrle blieb und damit noch vom dritten auf den zweiten Rang vorstieß, verlor Pogorelow, der nach seinem Sieg im Kugelstoßen (3. Bewerb) ständig Spitzenreiter gewesen war, mehr als 20 Sekunden auf seine beiden schärfsten Konkurrenten und musste sich am Ende trotz einer tollen neuen persönlichen Bestleistung (bisher: 8.163) mit Rang drei begnügen. “Vor den 1.500 m war ich noch nicht sicher, dass ich gewinnen werde. Denn Zsivotzky ist der bessere Läufer und auch die Hitze sprach eigentlich für ihn”, erklärte Sebrle, der am Samstag mit Fieber angetreten war. “Doch jetzt bin ich überglücklich, dass ich es geschafft habe!”

Wie der Tscheche, der ein Preisgeld von insgesamt 17.000 Euro kassierte, bewies auch Schwarzl im Glutofen des Mösle-Stadions Finisher-Qualitäten und packte so nach einem verpatzten Stabhochsprung (wegen Anlaufproblemen nur 4,80 m anstelle der angepeilten 5,00 m) doch noch die Finnland-Norm. “Eine Runde vor Schluss hat mir mein Trainer reingeschrien, dass ich zu langsam bin. Auf den letzten 200 Metern habe deshalb ich noch einmal alles aus meinem Körper herausgeholt, und es hat Gott sei Dank fürs Limit gereicht”, lautete der erste Kommentar des 24-Jährigen, der heuer seinen Leistungshöhepunkt in Helsinki erreichen will.

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