Fünfte Runde beim Metaller-KV: Einigung oder weitere Streiks?

Vier Verhandlungsrunden für den Kollektivvertrag 2024 der Metalltechnischen Industrie hat es bereits gegeben, bisher sind sich die Sozialpartner aber nur wenig näher gekommen.
Nach Warnstreiks in der Metallindustrie zu Wochenbeginn soll nun am Donnerstag eine Einigung erzielt werden - oder die Streiks werden ausgeweitet, wie die Gewerkschaften bereits angekündigt haben. Die Verhandlungen starten Donnerstagmittag.
Arbeitgeber wie Arbeitnehmer betonten am frühen Donnerstagabend, dass es konstruktive Gespräche seien. Dem Vernehmen nach soll es aber noch zu keiner entscheidenden Annäherung gekommen sein. Beide Verhandlungsseiten stellen sich auf eine längere Nacht ein, nachdem zuletzt eher kurz gesprochen wurde.
Sollte es zu keiner Einigung kommen, könnten die Warnstreiks der vergangenen Tage in unbefristete Streiks übergehen, die Drohung der Gewerkschaften PRO-GE und GPA steht im Raum. Die Arbeitgeber vom Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) haben sich davon aber bisher nicht beeindrucken lassen.
Gewerkschaften beharren auf Gehaltsplus von 11,6 Prozent
Nach wie vor beharren die Arbeitnehmervertreter von PRO-GE und GPA auf ein Lohn- und Gehaltsplus von 11,6 Prozent. Die Arbeitgeber legten zwei Angebote: Das 1. sah plus zehn Prozent - aufgeteilt auf zwei Jahre - plus zwei mal 750 Euro Einmalzahlungen vor. Beim Angebot 2 wurde eine durchschnittliche Lohn- und Gehaltserhöhung von 8,42 Prozent angeboten. Diese besteht aus einer Erhöhung der Entgelte um 2,5 Prozent zuzüglich eines monatlichen Fixbetrages von 100 Euro. Dazu käme eine Einmalzahlung von 1.050 Euro.
Warnstreiks nach vierter Verhandlungsrunde
Die Gewerkschaften bezeichneten die Vorschläge als "Vodoo-Mathematik" mit Fallstricken und beendeten daraufhin die vierte Verhandlungsrunde am Donnerstag vergangener Woche.
Neben dem Entgelt geht es den Gewerkschaften auch um eine mögliche generelle Arbeitszeitverkürzung und um ein früheres Erreichen der sechsten Urlaubswoche sowie eine Freizeitoption - also keine KV-Erhöhung, dafür weniger Arbeitsstunden auf individueller Basis.
(APA/Red)