Im Rahmen der fünften Verhandlungsrunde steht der Schutz des (serbischen) kirchlichen und kulturellen Erbes im Kosovo im Mittelpunkt. Den Vorsitz führt wie auch bisher Albert Rohan, Stellvertreter des UNO-Beauftragten Martti Ahtisaari. Für 16.30 Uhr ist im Palais Auersperg eine Pressekonferenz angesetzt.
Die Belgrader Kosovo-Beauftragte Sanda Raskovic-Ivic kündigte an, dass Belgrad eine Liste von über 400 Kulturdenkmälern im Kosovo präsentieren und die Bildung von Schutzzonen für etwa 40 kulturelle und kirchliche Denkmäler fordern werde.
Dusan Batakovic, Berater des serbischen Präsidenten Boris Tadic, sagte gegenüber Journalisten in Wien, dass in den vergangenen vier Runden kein Fortschritt erzielt worden sei, weil es auf der albanischen Seite an politischem Willen gefehlt habe. Belgrad habe verständliche, gemäßigte und demokratische Vorschläge gemacht, welche die Ganzheit von Kosovo und Metohija (Metochien) anerkennen würden.
Bisher habe es aber von Seiten Pristinas nur leere Worte und Versprechen gegeben, dass alles nach der Status-Entscheidung gemacht wird. Diese leeren Versprechen hören wir schon seit sieben Jahren, sagte Batakovic. Die Serben im Kosovo hätte nach wie vor keine Garantien für ihren Schutz.
Bei den bisherigen vier Treffen in der österreichischen Hauptstadt gab es zwar in einigen Punkten Übereinstimmung, jedoch keine konkreten Ergebnisse. Zudem wurden in vielen Fragen die großen Differenzen zwischen Belgrad und Pristina bestätigt. Während Pristina vehement auf eine Unabhängigkeit der Provinz drängt, ist Belgrad ebenso entschieden dagegen und bietet eine weit gehende Autonomie an.
Die Belgrader Delegation wird erneut von Leon Kojen und Slobodan Samardzic geleitet, den Beratern von Präsident Tadic bzw. Premier Kostunica. Erstmals sind auch Raskovic-Ivic und Batakovic in Wien – ebenso wie drei Vertreter der serbisch-orthodoxen Kirche. An der Spitze des albanischen Teams steht wieder Lutfi Haziri, Minister für Lokalverwaltung.