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Fulham und Atletico Madrid im Europa-League-Finale

Die "Nobodys" von Fulham haben am Donnerstag die Sensation perfekt gemacht und sind zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in ein europäisches Endspiel eingezogen.
Fulham schlägt den HSV im Halbfinale

Die Londoner setzten sich vor eigenem Publikum mit 2:1 (0:1) gegen den Hamburger SV durch und treffen am 12. Mai just in Hamburg auf Atletico Madrid. Die Spanier verhinderten ein rein englisches Duell, nach dem 1:0-Heimsieg im Hinspiel reichte den Spaniern eine in der Verlängerung erkämpfte 1:2-Niederlage.

Der HSV scheiterte unter Neo-Coach Ricardo Moniz damit zum zweiten Mal in Folge denkbar knapp am Einzug in ein Europacup-Endspiel, im Vorjahr war im UEFA-Cup gegen Werder Bremen im Halbfinale Endstation gewesen. Die Londoner siegten dank eines späten Doppelschlags von Simon Davis (69. Minute) und Zoltan Gera (76.), für den HSV hatte Mladen Petric (22.) getroffen. In Liverpool wähnten sich die Gastgeber beim Stand von 2:0 bis zur 102. Minute im Endspiel, ehe Diego Forlan, der schon im Hinspiel getroffen hatte, den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte und damit das fünfte europäische Finale der “Rojiblancos” perfekt machte.

Für Hamburg hatte es freilich lange Zeit gut ausgesehen. Mladen Petric schoss die in der deutschen Liga angeschlagenen Hanseaten, die sich erst am Montag von Trainer Bruno Labbadia getrennt hatten, mit einem traumhaften, präzisen Freistoß in der 22. Minute zur 1:0-Führung und ins vermeintliche Glück.

Doch Fulham, das in seiner Historie noch nie einen Titel gewonnen hat, steckte vor den Augen von Edelfan und Hollywoodstar Hugh Grant nicht auf. Zwei Tore mussten die Gastgeber im historischen Ambiente des “Craven Cottage” zu diesem Zeitpunkt aufholen – und sie taten es auch. Die Londoner blieben am Drücker, setzten Ze Roberto und Co. mit Fortdauer der Partie immer stärker unter Druck und machten in der 69. Minute durch eine herrliche Aktion von Davies, der Demel im Strafraum austrickste, das 1:1.

Nur sieben Minuten später versetzte Fulham dem HSV den Todesstoß: Der Ungar Gera nutzte die Verwirrung im Hamburger Strafraum nach einem Eckball und netzte aus kurzer Distanz zur Führung ein (76.). Der HSV zeigte im Gegensatz zur deutschen Liga aber auch danach eine beherzte Leistung, Ruud van Nistelrooy vergab in der 92. Minute im Strafraum die beste Chance, doch noch das Finale zu erreichen. Fulham blieb damit in der gesamten Europa-League-Saison ohne Heimniederlage.

Liverpool, das auf den verletzten Starstürmer Fernando Torres bis zum Saisonende verzichten muss, gab in der ersten Hälfte über weite Strecken den Ton an, und hatte in der 44. Minute den Stand vom Hinspiel zumindest egalisiert: Nach einer Vorlage von Benayoun hatte der alleinstehende Aquilani aus rund 12 Metern zum 1:0 getroffen. Nach dem Seitenwechsel verlor die Partie etwas an Fahrt, Atletico ließ sich aber von der Kulisse an der Anfield Road nicht beeindrucken und hatte durchaus die Chance auf den Ausgleich.

Die Pattstellung resultierte in einer Verlängerung, in der erst Yossi Benayoun mit einem Drop-Kick aus spitzem Winkel das 2:0 machte (95.). Doch die Spanier wendeten das Blatt in einem offenen Schlagabtausch noch zu ihren Gunsten: Forlan, bis dahin eher unauffällig, gelang nach einer Flanke von Jose Antonio Reyes der Anschlusstreffer, der den Aufstieg bedeutete (102.). Liverpool drückte in der Folge zwar vehement auf den Ausgleich, kam aber zu keiner zwingenden Möglichkeit mehr.

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