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Für Wiederansiedlung: Sterlet-Zucht der Boku auf der Wiener Donauinsel

Rund um die Wiener Donauinsel sollen die Störe wieder angesiedelt werden
Rund um die Wiener Donauinsel sollen die Störe wieder angesiedelt werden ©APA (Sujet)
Für eine Wiederansiedlung einer aussterbenden Fischart: Der Sterlet, der kleinste der sechs Donaustöre, ist nur noch sehr vereinzelt in der Donau in Österreich zu finden. Ein Boku-Projekt soll das nun ändern.

In einem Projekt der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien sollen Zuchtfische in der Wachau, östlich von Wien und in der March ausgewildert und so wieder selbsterhaltende Populationen hergestellt werden. Gezüchtet werden die Fische auf der Wiener Donauinsel, teilte die Boku mit.

Überfischung: Störe vom Aussterben bedroht

Durch Überfischung und Unterbrechung der Wanderkorridore sind die Störartigen in vielen Gewässern vom Aussterben bedroht. Der Sterlet sei der letzte Vertreter dieser Fischordnung, der in Österreich an einigen Fließgewässern heimisch ist. Die Bestände sind rückläufig und gelten als gefährdet, weshalb das Tier zum “Fisch des Jahres 2014” gewählt wurde.

In einem im Rahmen des EU-Umweltprogramms “Life” geförderten Projekts soll der Sterlet in den letzten freifließenden Strecken der Donau in Österreich, der Wachau und im Nationalpark Donauauen östlich von Wien sowie in der March wiederangesiedelt werden. Dazu wird auf dem Gelände der am Projekt beteiligten Magistratsabteilung 45 auf der Donauinsel bei der Reichsbrücke ein zwölf Meter langer Schiffscontainer aufgestellt. “In diesem per Pumpen mit Donauwasser versorgten Container werden wir nicht nur in Gläsern die Eier erbrüten, sondern auch Becken für die Jungfische haben”, erklärte Thomas Friedrich vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement gegenüber der APA.

Wiederansiedlung von 10.000 Sterlets auf Donauinsel und Co.

Ziel sei, jährlich rund 10.000 Fische zu erbrüten und mit einer Größe von fünf bis 25 Zentimeter über die ganze Saison hinweg auszusetzen. 2016 werde man die Zucht vorerst experimentell verfolgen, ab 2017 bis zum Ende des Projekts 2021 läuft dann der Vollbetrieb. Damit sollen in jedem der drei Projektgebiete selbsterhaltende Populationen von mindestens 2.000 laichreifen Individuen geschaffen werden. Die Gebiete hätten eine hohe Vielfalt an Lebensräumen und seien durch ihre umweltpolitische Bedeutung und verschiedenen Revitalisierungsmaßnahmen im Rahmen früherer “Life”-Projekte äußerst attraktiv, betonen die Forscher.

Sie erhoffen sich von dem Projekt auch Beispielwirkung für die mittlere und untere Donau. Vor einem Jahr hat der WWF mit der Freilassung von 5.000 Sterlets in der Donau in Bulgarien ein großes Rettungsprojekt für Störe gestartet. Die Umweltschutzorganisation will an der unteren Donau insgesamt 50.000 Störe freilassen.

Mehr zu den Stören auf der Donauinsel finden Sie auf der Projekthomepage der Boku.

(apa/red)

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