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"Fünf nach zwölf": Herr fordert Green New Deal

Julia Herr ist mit der Umweltpolitik der SPÖ nicht wirklich zufrieden.
Julia Herr ist mit der Umweltpolitik der SPÖ nicht wirklich zufrieden. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Nicht fünf vor zwölf, sondern fünf nach zwölf ist es laut Julia Herr. Sie fordert einen grünen Deal für bessere Klimapolitik.

SPÖ-Klimaschutzsprecherin Julia Herr sieht die Klimakrise als wichtigste soziale Frage unserer Zeit. "Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern fünf nach zwölf", machte sie bei einem Medientermin energisch auf die Dringlichkeit ihres Anliegens aufmerksam. Von der künftigen Regierung wünscht sich Herr einen Green New Deal, dessen Eckpunkte sie am Freitag vorstellte.

Herr sieht sich als "Stimme für junge Leute im Parlament"

Der von der Abgeordneten geforderte Deal sei "nicht nur einfach ein Klimaplan", sagte sie. "Er soll Umweltpolitik mit Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftspolitik verbinden", so Herr. Die zuletzt vorgeschlagene Klimaschutzmilliarde der SPÖ sieht sie als "Sofortmaßnahme" zwar positiv, sie müsse aber eingebettet werden in ein großes Ganzes, betonte Herr und betonte: "Das ist in meinen Augen der Green New Deal".

Herr sieht sich selbst als "Stimme für die jungen Leute im Parlament". Das sei ihr besonders wichtig, weil die junge Generation von der Klimakrise am meisten betroffen sein werde, sagte sie. Herr sprach von "extremen Schadenssummen" in Höhe von einer Milliarde Euro jährlich, dazu kämen hohe Strafzahlungen Österreichs wegen nicht erreichter Klimaziele. "Das sind Wahnsinns-Summen", kritisierte Herr und schlug vor, das Geld nicht in den europäischen Emissionshandel zu stecken, sondern lieber für den Klimaschutz aufzuwenden.

Herr wünscht sich eine "Transformation der Gesellschaft"

Grundsätzlich möchte Herr eine "Transformation der Gesellschaft" und sieht den Green New Deal als Grundlage dafür. Mit ihm könnten große Summen investiert und neue Jobs geschaffen werden, sagte sie. Es sei ein Plan "fort von der fossilen hin zu einer sauberen neuen Wirtschaft", so Herr. Der Green New Deal soll "Gewinne einer neuen grünen Wirtschaft verteilen und er soll brechen mit einer falschen Wachstumslogik in einer Welt, in der die Ressourcen knapp werden", gewährte Herr Einblick in ihre Vorstellungen.

Einen Seitenhieb gab es auch auf die Europäische Union, die Herr zum Handeln aufforderte. "Die Klimakrise werden wir nicht in nationalstaatlichen Grenzen lösen", sagte sie und nannte den Weg in eine CO2-neutrale Zukunft einen "steinigen". Den Protest auf der Straße durch die Fridays-For-Future-Bewegung will die neue Klimaschutzsprecherin der Sozialdemokraten weiterhin unterstützen.

Herr mit bisheriger Umweltpolitik der SPÖ nicht wirklich zufrieden

Mit der Umweltpolitik ihrer Partei in den letzten Jahrzehnten zeigte sich Herr am Freitag nicht wirklich zufrieden. Es sei zwar "viel passiert", sagte Herr und nannte etwa die saubere Stadt Wien oder den gut ausgebauten öffentlichen Verkehr. "Aber natürlich will ich in Zukunft mehr", kündigte sie an.

(APA/Red)

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