Für Heinz Fuchsbichler sind die beiden Lustenauer Klubs, FC und Austria, mit ganz anderen Erwartungen in die Saison gegangen. Dadurch habe sich für die Funktionäre, Trainer und ihre Fans gegenüber den letzten Jahren eine völlig neue Situation ergeben. Abgesehen vom bisherigen Saisonverlauf erwartet der ehemalige FCL- und Austria-Coach erneut einen offenen Schlagabtausch. Für die “VN” analysiert er die beiden Mannschaften vor dem 20. Lustenauer Oberhausduell.
Torhüter:
Für mich ist Christian Dobnik ein Riesentalent. Dem FC-Schlussmann gehört die Zukunft, er hat das Zeug dazu, einmal in der höchsten Liga zu spielen. Andreas Morscher ist ein absolut solider Goalie, auf den sich ein Trainer immer verlassen kann. Für Dobnik ist es das erste Derby, da bringt Morscher wesentlich mehr Erfahrung mit. Das Torhüterduell würde ich als Unentschieden bezeichnen.
Abwehr:
Der FC Lustenau wird wahrseinlich mit einer Dreierkette agieren, wobei sich diese durch die defensiv spielenden Außenspieler Andreas Bauer und Akif Cengiz zu einer Fünferkette verwandeln kann. Hier sehe ich Vorteile bei der Austria, die auf den zuletzt gesperrten Daniel Ernemann wieder zurückgreifen kann. Die Austria-Viererkette hat nicht nur spielerisch ein Übergewicht, sondern Jürgen Kampel und Ernemann sorgen auch bei Standardsituationen für große Gefahr. Mario Bolter und Thomas Riedl machen über die Seiten zudem viel Druck. Der Trainer kann Kampel auch im Mittelfeld aufstellen und Peter Pöllhuber als Innenverteidiger bringen.
Mittelfeld:
Die Austria kann auf einen derzeit überragenden Daniel Sobkova setzen. Auf der rechten Seite ist Patrick Salomon läuferisch sehr stark. Aber auch Martin, egal im Mittelfeld oder im Angriff, ist stets ein Gefahrenherd über die rechte Seite. Sidinei de Oliveira ist ein sehr guter Spielmacher, der jeder Abwehr Probleme bereiten kann. Beim FC gefällt mir Helmut König sehr gut. Martin Dollinger hat sein großes Talent noch nicht ganz bestätigt, ist aber ein sehr guter Spieler. Die große Stärke des FC-Mittelfelds liegt aber im Kollektiv.
Angriff:
Der Ausfall von Sabia ist für den FC Lustenau natürlich sehr schmerzhaft. Auf so einen Spieler kann der Klub im Moment nur schwer verzichten. Und Regis oder Harald Unverdorben sind nicht Sabia. Beim FC hat man zudem den Wechsel von René Gartler bis heute nicht verkraftet. Aber auch die Austria musste nach dem Abgang von Günter Friesenbichler ihr Angriffsspiel neu überdenken. Dorner und De Oliveira sind total andere Spielertypen wie der großgewachsene Stürmer. Sie brauchen die Bälle in die Füße. Sertan Günes würde ein routinierter Sturmpartner gut tun. Der Austria fehlt ein klassischer Goalgetter, ihr Angriffsspiel ist nicht mehr so effektiv.