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Fuchs und Almer für Spitzensportler mit Behinderung

Die österreichischen Profi-Fußballer Christian Fuchs und Robert Almer haben am Mittwoch ein Projekt namens "Stars4Stars" präsentiert, das die Unterstützung heimischer Spitzensportler mit Behinderung als Ziel hat.
"Stars4Stars": Profi-Fussballer unterstützen Spitzensportler mit Behinderung
Die ersten geförderten Athleten sind die Schwimmer Andreas Kraft und Andreas Onea, ihnen wird im Hinblick auf die Paralympics 2012 in London finanziell ebenso geholfen wie in punkto Ausrüstung und Training.

Mainz-Legionär Fuchs, der vom “kicker” in die deutsche Bundesliga-Elf der Hinrunde gewählt wurde und in den jüngsten drei Partien als Nationalteam-Kapitän fungierte, will seine Bekanntheit so wie der Austria-Tormann Almer für gute Zwecke nutzen. “Uns ist unsere große Vorbildwirkung bewusst, daraus ergibt sich auch Verantwortung. Als Fußballer ist man oft in den Medien, als Sportler mit Behinderung weniger, und da wollen wir etwas machen”, erklärte der Niederösterreicher.

Neben verstärkter medialer Aufmerksamkeit sollen Kraft und Onea auch in anderen Bereichen von der Partnerschaft mit Fuchs und Almer profitieren. So arbeitet etwa Almers Frau Dominique, Schwester von Fabienne Nadarajah, als Schwimm-Trainerin und könnte den beiden Teenagern in dieser Eigenschaft mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Durch verbesserte Trainingsmethoden sollen Kraft und Onea Erfolge bei der EM im kommenden Juli in Berlin oder bei den Paralympics 2012 in London einfahren. “Uns geht es nicht darum, dass wir als Gutmenschen dastehen. Wichtig ist, dass die Sportler den Ehrgeiz in das Projekt mitnehmen, um erfolgreich zu sein, und die Beiden erfüllen diese Anforderungen”, sagte Fuchs.

5.000 Euro stellen die zwei Kicker als Startkapital zur Verfügung, dazu kommen materielle Zuwendungen von Coca Cola oder der Bekleidungsfirma “Pele Sports”. Außerdem gab der ÖFB am Dienstag bekannt, sich mit 10.000 Euro aus seinem Charity-Projekt zu beteiligen. “Wir wollen aber auch noch andere bekannte Sportler ins Boot bringen”, sagte Almer.

Zumindest indirekt ist dieser Wunsch bereits in Erfüllung gegangen. Fuchs erzählte Schalke-Star Raul im Duell zwischen Mainz und den “Königsblauen” von seiner Initiative, woraufhin der Spanier prompt sein in diesem Match getragenes Trikot zur Verfügung stellte. Das Leibchen wird nun auf der am Dienstag online geschalteten Homepage www.stars4stars.com versteigert. Der Reinerlös kommt den beiden Schwimmern zugute, deren Förderung vorerst bis einschließlich der Paralympics in London läuft.

Über die genaue Vergabe der Gelder entscheidet ein Beirat, dem neben Fuchs und Almer auch Maria Rauch-Kallat, Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Commitees (ÖPC), ihre Generalsekretärin Petra Huber sowie Josef Loisinger, Geschäftsführender Vizepräsident des Österreichischen Behindertensportverbandes (ÖBSV), angehören.

Rauch-Kallat zeigte sich so wie Loisinger vom Projekt der Fußballer begeistert. “Jede Initiative, die dazu beiträgt, den Behindertensport mehr in die Öffentlichkeit zu bringen, ist äußerst positiv. Damit wird ein Zeichen für junge Menschen mit Behinderung gesetzt, sich für Sport zu interessieren”, meinte die Ministerin.

Auch die geförderten Sportler waren über die Unterstützung hocherfreut und versprachen größtmöglichen Einsatz, um bei den Paralympics zu reüssieren. Der 18-jährige Onea, der bereits an den Spielen für Behindertensportler 2008 in Peking teilnahm, verlor vor zwölf Jahren bei einem Autounfall seinen linken Arm. “Eigentlich sehe ich mich nicht als behindert, aber offiziell bin ich es”, schmunzelte der 18-Jährige, dessen Alterskollege Kraft mit nur einem – verkürzten – Bein geboren wurde.

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